Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 161

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Das ist offensichtlich der Herr Umweltminister – der jetzt nicht mehr zugegen ist –, weil nämlich ein Beamter seines Ressorts im unabhängigen Senat sitzt, und es ist der nie­derösterreichische Landeshauptmann gemeint, weil auch ein niederösterreichischer Beamter dort drinsitzt. (Zwischenruf des Abg. Grillitsch.) Einigen Sie sich einmal un­tereinander ein bisschen und schleppen Sie dieses Problem nicht auf diese Art und Weise in den Nationalrat!

Viel gescheiter wäre – und ich komme jetzt zum Schluss – eine Vorgangsweise, die Herrn Mateschitz oder auch sonstigen Investoren Folgendes signalisiert: ein Projektan­trag, der von der entsprechenden Behörde einmal vorbegutachtet wird, und dann kann man schauen, was geht und was nicht geht, und das dem Projektwerber, bitte, auch mitteilen! (Abg. Grillitsch – eine Broschüre in die Höhe haltend –: Kollege Kogler, kennst du die Wifo-Studie?) Aber nicht: serielle negative Gutachten verstecken und dann das Ganze gegen die Wand fahren lassen – das war Ihre Haltung in der Steier­mark, das ist dort System geworden! (Beifall bei den Grünen.)

Und Sie werden die gleiche Schlappe bei der 380-KV-Leitung erleiden (Abg. Grillitsch: Grüne gegen Arbeitsplätze!), unabhängig davon, ob das energiepolitisch schlau ist oder nicht. Denn dort werden auch schon die negativen Gutachten im Kästchen ver­räumt. Das ist eine Methode, die bereits zum System geworden ist, und es wundert einen überhaupt nicht, dass der EStAG-Skandal in dieser Art und Weise in der Steier­mark Platz greifen konnte. (Abg. Grillitsch: Grüne gegen Arbeitsplätze in der Region!)

Das heißt überhaupt nicht „Grüne gegen Arbeitsplätze“! Ich habe ja erwartet, dass Sie das noch einmal einwerfen. Ganz im Gegenteil: Ich bin für eine Vorgangsweise, die ein Projekt überhaupt einreichbar macht, das die Chance auf Durchsetzung hat. Was hat denn der Nationalrat davon, wenn er sich dazu entschließt, ein Projekt zu befürworten, das nicht durchsetzungsfähig ist, letztlich gegen seine eigenen Gesetze? – Das ist doch absurd, meine Damen und Herren! (Ruf bei den Freiheitlichen: Grüne Verhinde­rungspolitik!)

Kommen Sie uns nicht mit dieser Keule! Wir werden uns natürlich auf die Debatte ein­stellen. Wir haben auch deshalb keinen eigenen Entschließungsantrag eingebracht, weil wir keineswegs der Meinung sind, dass der Nationalrat dem Landesvollzug per Entschließung irgendetwas auszurichten hat, und schon gar nicht dem unabhängigen Senat. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

17.42

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zum Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Meine Damen und Herren! Wir haben eine schwierige Abstimmung insofern vor uns, als wir Abänderungsanträge wirklich sehr spät bekommen haben. Es ist allerdings ein Drei-Parteien-Abänderungsantrag, und ich gehe davon aus, dass alle drei Parteien, die diesen Antrag unterstützt haben, ihn auch kennen.

Ich habe den Klubobmann der Grünen gefragt, ob er Einwände gegen eine sofortige Abstimmung hat. Er hat keine Einwände.

Ich persönlich brauche aber einige Minuten, um das Croquis zu prüfen. Daher unter­breche ich die Sitzung für kurze Zeit.

(Die Sitzung wird um 17.43 Uhr unterbrochen und um 17.44 Uhr wieder aufgenom­men.)

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