Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 155

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angesetzt werden, der Unterricht muss verbessert werden. Wir haben bereits nach der PISA-Studie des Jahres 2000 mit verschiedenen Projekten zur Qualitätsverbesserung begonnen, zum Beispiel die „Verlässliche Volksschule“. Das heißt, verlässlich die Kulturtechniken lernen. „Lesefit“ verbessert das Lernen des Lesens. Wir haben die Lehrpläne gestrafft. Wir haben Kernbereiche und Erweiterungsbereiche eingeführt. Wir haben die Schulautonomie ausgebaut. Wir haben eine Projektgruppe eingerichtet, die die Didaktik in den naturwissenschaftlichen Fächern verbessert. Wir erarbeiten die Bildungsstandards, erproben sie. Es gibt auch eine Ausbildungsakademie für Füh­rungskräfte.

Aber natürlich müssen wir uns fragen: Was gibt es noch zu tun? Wir müssen uns fragen, was andere Länder machen, damit sie besser liegen. Wir müssen überprüfen, ob die Lehrerausbildung insbesondere im Bereich der Didaktik auf modernstem Stand ist. Die Lehrpläne wurden entrümpelt. Es stellt sich die Frage: Werden die schlanken Lehrpläne mit modernen Unterrichtsmethoden umgesetzt? Die Lehrerfortbildung sollte für alle wichtig und auch verpflichtend sein. In der Integration sollten wir prüfen, wie wir jenen Kindern, die Deutsch nicht als Muttersprache haben, in der Schuleingangsphase besondere Förderungen bieten können.

Wir sollten allgemein schauen, ob wir die Schwachen genug fördern. Aber von einem bin ich überzeugt: Wir können nicht die Schwachen fördern, indem wir die Starken schwächen. Wir müssen die Starken weiter stärken und den Schwachen dabei helfen, dass sie ebenfalls gut werden. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Bösch.)

Meine Damen und Herren! Wir werden zu einem großen Reformdialog einladen. Ich werde vorher die Bildungssprecher der einzelnen Fraktionen hier im Haus zu Vorbe­sprechungen einladen. Ich freue mich, wenn wir gemeinsam für die Bildung neue Akzente setzen und wenn wir gemeinsam neue Ziele erreichen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

16.24

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Wurm. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


16.24

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Frau Ministerin, da Sie jetzt so salopp über die 38 Punkte Unterschied gesprochen haben, die uns im Bereich Mathematik von Platz 11 auf Platz 18 katapultiert haben, dann möchte ich Sie daran erinnern, dass es oft nur ein Punkt ist, der für einen Schüler oder eine Schülerin bedeutet, das Jahr zu wiederholen oder vielleicht gar aus der Schule auszuscheiden. Und das ist schon ein Unterschied! Aber Sie reden hier salopp über diese Angelegenheit, als ob dies nicht wirklich bedenklich wäre. (Abg. Lentsch: Bitte!)

Ich möchte nun zum Antrag Stellung nehmen, den ich im Mai 2003 eingebracht habe. Es tut mir Leid, dass Sie ihn ablehnen. Herr Kollege Amon, es gibt neben ablehnen und vertagen noch eine andere Möglichkeit, nämlich zum Beispiel annehmen oder auch über die Parlamentsfraktionen hinweg verhandeln und nicht auf interministerielle Verhandlungen vertrösten, die am 14. Dezember, eineinhalb Jahre später, beginnen sollen. Sie haben schon im vergangenen Mai im Ausschuss gesagt, es sei Bewegung in der Sache, dass die Sozialversicherungsnummer nicht mehr auf diese Art und Weise erhoben werde. Jetzt ist Dezember und wir werden wieder auf die interministerielle Ebene vertröstet, anstatt dass wir diese Materie hier im Parlament als Gesetzgeber regeln könnten. Das tut mir Leid. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

 


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