Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 158

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Bildungsdokumentation, so wie Sie sie derzeit vorsehen und durchführen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es gibt eine ganze Reihe von Anträgen, die jetzt zu diskutieren und dann auch abzustimmen sind. Einer der Anträge, der von uns eingebracht worden ist, beschäftigt sich mit den Lehrerinnen- und Lehrereinstiegsgehältern. Uns geht es darum, dass die Differenz zwischen dem Einstiegsgehalt von Lehrerinnen und Lehrern und dem Gehalt, mit dem sie in Pension gehen, viel zu hoch ist. Die Differenz beträgt derzeit 242 Pro­zent. Das ist unheimlich hoch! Es gibt auch kein vergleichbares anderes Land, in dem die Lage ähnlich ist.

Das führt dazu, dass gerade junge Lehrerinnen und Lehrer ein viel zu geringes Gehalt haben und dann im Alter durchaus Bezüge bezahlt werden, die in Ordnung sind, aber das macht unserer Meinung nach keinen Sinn. Wir haben daher einen Antrag einge­bracht, in dem gefordert wird, dass die Einstiegsgehälter um 25 Prozent erhöht werden sollen. Damit verbunden gäbe es die Möglichkeit, diese vielen Steigerungsstufen – derzeit gibt es 18 – auf zwei zu reduzieren. Das würde unter dem Strich ein Null­summenspiel bedeuten. Es würde zu keinen Mehrausgaben führen, aber es würde zu gerechteren Gehältern für die Lehrerinnen und Lehrer führen.

Frau Ministerin, Sie haben vorhin gesagt, Sie wollen in der Bildung neue Akzente setzen. Wenn es Ihnen damit ernst ist, dann stimmen Sie diesem Antrag heute hier zu. Sie haben dazu die Möglichkeit, denn im Antrag heißt es: Die Bundesregierung wird aufgefordert, innerhalb eines Jahres dem Nationalrat eine Regierungsvorlage in diese Richtung vorzulegen. – Wenn Sie wirklich etwas verändern wollen, dann tun Sie es und unterstützen Sie uns auf diesem Weg!

Ein Punkt, der hier auch zur Sprache kommen soll, betrifft die Schaffung von 100 000 Ganztagsplätzen in Schulen in Österreich. Bei der Diskussion im Ausschuss hat sich gezeigt, dass es offenbar Probleme gibt, Ganztagsschule, Gesamtschule und Nach­mittagsbetreuung auseinander zu halten. Es geht hier nicht um Plätze für eine Nach­mittagsbetreuung, sondern es geht darum, Ganztagsschulplätze zur Verfügung zu stellen.

Das wäre für die nächsten zehn Jahre gedacht. Wir sind der Meinung, dass das ein sehr sinnvolles Angebot wäre, weil sich die Eltern das aussuchen können sollen. Sie sprechen immer von Wahlfreiheit, die es de facto aber nicht gibt. Wir möchten diese Wahlfreiheit gerne mehr Eltern bieten und werden deswegen diesen SPÖ-Antrag unterstützen und hoffen, dass es hier vielleicht doch noch eine Mehrheit gibt, weil das eine sinnvolle Sache ist. Sie sagen ja immer, Sie wollen sinnvolle Veränderungen.

Betreffend Sicherstellung des Sportunterrichts ist es uns nicht genug, dass gesagt wird, dass Staatssekretär Schweitzer ohnehin ein Sportprogramm macht. Solche Pro­gramme werden von Schülerinnen und Schülern in Anspruch genommen, die an und für sich schon sportlich sind und Interesse an Sport haben.

Das, was an den Schulen durch die Stundenkürzungen passiert, ist, dass viele Sport­stunden gekürzt worden sind, Stunden, die allen Schülerinnen und Schülern zugute kämen, allen Kindern. Auch deswegen werden wir diesen vorliegenden Antrag unter­stützen. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Mag. Muttonen.)

16.36

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wittauer. 4 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


16.37

Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Minister! Frau Abgeordnete Mandak! Alle Ehre: Ich wäre auch betroffen, wenn ich etwas höre, was


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite