Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 57

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Bedauerlich ist wieder einmal, dass zwar die SPÖ grundsätzlich dieselben Inhalte vertritt, sie aber, wenn es um einen Antrag der Regierungsparteien geht, wieder ins Neinsagertum verfällt, eine Tugend, die ja schon langsam zur Gewohnheit wird und mit der wir mittlerweile auch gelernt haben umzugehen.

Ein paar Worte noch zur Nachbesetzung des Innenressorts. – Mit dieser Nachbe­setzung wurde ein entstandenes Vakuum im Innenministerium durch den nicht vorher­sehbaren Abgang von Bundesminister Strasser geschlossen. Mit der neuen Bundes­ministerin greift die ÖVP auf eine Person zurück, die aufgrund ihrer langjährigen Erfah­rung sicher äußerst geeignet ist, die Herausforderungen, die dieses Ressort in sich trägt, auch zu bewältigen, und diese Erfahrung wird sie auch bitter nötig haben.

An der Spitze der zu erfüllenden Aufgaben steht die Umsetzung des Sicherheitspolizei­gesetzes mit der beschlossenen Zusammenlegung von Zollwache, Gendarmerie und Polizei. Hier wird es – und zur Abwechslung trage ich auch die Bedenken der SPÖ mit – auf die Transparenz bei der Besetzung der 5 300 neu zu besetzenden Arbeits­plätze besonders ankommen.

Auf der anderen Seite steht die eminent hohe Anzahl der Straftaten in Österreich, verbunden mit einer bedenklich niedrigen Aufklärungsquote. Und auch dies ist eine Herausforderung für die neue Ministerin. Es geht hier nicht um rückläufige Zahlen in Statistiken, denn die Bevölkerung kann mit Statistiken sehr wenig anfangen, sondern es geht darum, das Sicherheitsbedürfnis, das die Österreicher haben, und auch das Vertrauen, das die Österreicher in die Sicherheitssysteme haben, aufrechtzuerhalten und zu verstärken. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Bei der nun bevorstehenden Optimierung – lassen Sie es mich so ausdrücken – des Asylgesetzes bin ich absolut überzeugt, dass die Anliegen des Großteils der Öster­reicherinnen und Österreicher hier eingebunden werden, dass auch die neue Innenministerin sich an die Punktuation, die im Ministerrat verabschiedet wurde, halten wird und es auch aus unserer Sicht zu einer positiven Umsetzung des neuen Asylgesetzes kommen wird.

Es werden in naher Zukunft aber auch andere Themen auf die Innenministerin zukom­men. Beispielsweise ist die Problematik des ADONIS-Behördenfunksystems immer noch nicht ausgestanden, und es gibt eine Reihe weiterer Probleme.

Etwas, was mich irritiert – und es ist mir eine Bedürfnis, das noch anzumerken –, sind die Signale, die von Ihnen, Frau Bundesministerin, in letzter Zeit vor allem gegen die FPÖ ausgesandt wurden. Ich will sie nicht überbewerten, sondern sehe das eher als eine Art Restwirkung Ihrer Vorverwendung in der Niederösterreichíschen Landes­regierung. Ich glaube, dass wir auf Bundesebene im Sinne aller Österreicherinnen und Österreicher zu einer guten Zusammenarbeit finden werden, und ich wünsche Ihnen von dieser Stelle aus viel Glück für Ihr neues Amt! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Fauland begibt sich zur Regierungsbank und reicht Bundesministerin Prokop die Hand.)

13.26

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bundes­ministerin Plassnik. 7 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.27

Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Ursula Plassnik: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Im Mittelpunkt der Beratungen des letzten Europäischen Rates ist das Thema Erweiterung gestanden, und wiederum im Mittelpunkt dieses Themas stand die Frage der Verhandlungsaufnahme mit der Türkei.

 


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