Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 90

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wichtigste Geschäft der Zweiten Republik gleichzeitig das zwielichtigste Geschäft der Zweiten Republik geworden ist?

Bis heute – und das ist das Einzige, was man nicht Grasser, sondern Minister Barten­stein vorwerfen muss – wird der „Plattform Gegengeschäfte“, die bis jetzt 100 Millionen Schilling an seriösen Geschäften realisieren konnte – alles andere wird von den Exper­ten derzeit bestritten –, eines vorenthalten: Warum bekommt sie nicht einmal den Gegengeschäftsvertrag vorgelegt? Warum wird dieser sogar gegenüber der eigenen „Plattform Gegengeschäfte“ geheim gehalten?

Daher bringe ich, damit wir heute wenigstens irgendetwas Positives zustande bringen und hier vielleicht helfen, zumindest ein paar Gegengeschäfte zu ermöglichen, folgen­den Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Pilz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Vertrag über Eurofighter-Gegengeschäfte

„Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit wird aufgefordert, den Vertrag über Gegengeschäfte im Zusammenhang mit der Beschaffung von Luftraumüberwachungs­flugzeugen den Mitgliedern der ‚Plattform Gegengeschäfte‘ im Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten zur Verfügung zu stellen.“

*****

(Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Vielleicht zieht damit zumindest im Wirtschaftsministerium der allererste Hauch von Seriosität in dieser leidigen Affäre ein. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

12.30

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben vom Abgeordneten Dr. Pilz einge­brachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, entsprechend eingebracht und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Pilz betreffend Vertrag über Eurofighter-Gegengeschäfte, einge­bracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Rechnungshofausschusses betref­fend den Wahrnehmungsbericht des Rechnungshofes über Luftraumüberwachungs­flugzeuge (III-72/782 d.B. und Zu 782 d.B.)

Die „Plattform Gegengeschäfte“ ist vom Wirtschaftsministerium eingerichtet worden, um die Erfüllung des Vertrags über eben diese zu kontrollieren. Dafür fehlt den Mit­gliedern der Plattform allerdings die entscheidende Voraussetzung: der Vertrag selbst.

Bei jedem Geschäftsfall wiederholt sich ein Vorgang: Ein Mitglied fragt, wie weit das Geschäft durch die Bestimmungen des Vertrags gedeckt sei; der Vertreter des Minis­teriums beantwortet die Frage mit „Ja“; und mit einer Protokolleintragung wird festge­halten, dass an Stelle einer Überprüfung eine Versicherung des Beamten steht.

 


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