Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 178

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schiedensten Einflüssen von außen ausgesetzt ist. Denken wir daran, dass wir sehr viele französische Ausdrücke, die sehr gebräuchlich sind, in unserem Wortschatz ha­ben – und das schon sehr lange, so zum Beispiel „Melange“, „Trottoir“, „Friseur“, „Chauffeur“ und so weiter. Eine lebendige Sprache wird immer wieder neue Formen annehmen, alte Wörter verlieren, neue dazugewinnen und sich weiterentwickeln, was doch nichts Schlechtes, sondern ein Zeichen der Lebendigkeit von Sprache ist.

War es früher das Französische, so stellen wir heute fest, dass der Einfluss des Engli­schen immer stärker wird und dass besonders bei jungen Menschen viele englische Vokabel Eingang in ihren täglichen Sprachgebrauch gefunden haben. Die modernen Kommunikationsmittel, die es erlauben, mit der ganzen Welt in Kontakt zu sein, fördern ganz klar diesen Einfluss des Englischen, jener Sprache also, die weltweit von den meisten gesprochen wird. Zudem ist es auch die Computersprache, die eine Vielzahl von Fachausdrücken aus dem Englischen beinhaltet, so wie auch die Wirtschaft mittlerweile viele englische Fachausdrücke kennt, so zum Beispiel Outsourcing, Global Player und dergleichen. Auch die Werbebranche wirbt verstärkt mit englischen Vokabeln. Wer geht denn heute noch auf eine Veranstaltung? Es sind „Parties“ und „Events“, die angesagt sind und in den passenden „Locations“ abgehalten werden. Seien wir also weniger aufgeregt. Don’t worry – be happy! (Beifall bei der ÖVP.)

17.54

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Dr. Rada zu Wort. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


17.54

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geschätzte Zuhörer, die die Debatte um diese Zeit noch verfolgen! Ich begrüße ganz herzlich meinen ehemaligen Lehrer. Herzlich willkommen hier im Hohen Haus! (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn ich kurz zur Diskussion Stellung beziehen darf: Frau Abgeordnete Franz, haben wir keine anderen Sorgen, als darüber zu diskutieren? In diesem unseren Petitionsaus­schuss geht es um so wirklich wichtige Dinge, und ich wiederhole mich: Der Petitions­ausschuss und Ausschuss für Bürgerrechte und Bürgerinitiativen ist das letzte Mittel, das Bürgerinnen und Bürger in Österreich haben! Und da zerbrechen wir uns jetzt den Kopf darüber, ob wir gewisse englische Vokabel in unseren Sprachgebrauch mit ein­bauen sollen oder nicht! – Also diese Sorgen habe ich in diesem Ausschuss noch nie gehabt, und ich möchte sie auch nicht haben.

Ich möchte auch nicht haben, dass gewisse Dinge immer wieder auch in diesen Be­reichen verpolitisiert werden. Daher bin ich sehr froh darüber, dass ich in einem kurzen Vorgespräch mit meinem Kollegen Kurzbauer eigentlich all das besprochen habe: Wir wollen gemeinsam eine Brücke, gemeinsam wollen wir aus dem Norden, dem Nord­osten des Bezirks über die Donau zur Landeshauptstadt kommen, mit Niederösterreich verbunden sein. Danke für die klare Darstellung!

Insgesamt sind wir immer wieder gefordert, mit den Bürgerinnen und Bürgern all die Dinge, die sie auf normalem Weg nicht mehr durchsetzen können, über Petitionen weiter zu betreiben. Mein Problem war – ich habe diese Petition eingebracht, ich stehe dazu und möchte sie auch begründen –: Seit fast 20 Jahren fahren mit Kohle beladene Eisenbahnzüge aus Polen, aus Tschechien durch Österreich, und all diese Jahre über gab es Anrainer, die diesen Kohlenstaub in ihrer frisch gewaschenen Wäsche hatten und haben; in all diesen Jahren hatten die Leute das Problem, dass sie mit diesem Kohlenstaub leben mussten.

 


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