Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 97. Sitzung / Seite 190

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ebenfalls 47,064 aus. Das ist nicht nur keine Erhöhung, sondern in Wahrheit eine Kürzung um 3 Prozent, weil die Inflation nicht abgegolten wurde.

Ich frage mich: Wozu hat die Zivildienst-Reformkommission getagt, wenn Sie mit Ihrer Mehrheit verhindern, dass wir eine echte Gleichstellung erreichen? Aber nicht einmal diese halben Schritte sind finanziert. Kein Cent ist für diesen Bereich vorgesehen! Wir werden bei den Budgetberatungen genau darauf achten, dass dieses Geld zur Verfü­gung gestellt wird. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.35


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Eßl. – Bitte.

 


19.35.05

Abgeordneter Franz Eßl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen! Ich darf mich in meinen Ausführungen dem Finanziellen zuwenden und darf sagen, dass das Budget 2006, das im Entwurf von der Bundesregierung vorgelegt worden ist, ein gutes Budget ist.

Ich verstehe Folgendes nicht: Frau Königsberger sagt zwar, es werde nicht gejammert, aber die Opposition versucht nichts anderes, als das Budget schlecht zu machen, die Regierung schlecht zu machen (Abg. Dr. Jarolim: Es ist auch schlecht!) und auch das Land schlecht zu machen.

Darum frage ich Sie: In welchem anderen Land in Europa oder darüber hinaus würden Sie lieber leben als in Österreich? (Abg. Dr. Jarolim: In Österreich ohne ÖVP!) In welchem anderen Land in Europa oder darüber hinaus würden Sie lieber arbeiten als in Österreich? – Ich glaube, Sie werden kein anderes Land finden, denn wir in Öster­reich machen gute Politik (Zwischenruf des Abg. Oberhaidinger), und das drückt sich auch in Zahlen aus.

Wir wollen einen starken Wirtschaftsstandort Österreich, und wir wollen Arbeitsplätze schaffen. Dazu brauchen wir einen soliden Haushalt, und dieser solide Haushalt ist auch gegeben. Mit 66 Milliarden € Ausgaben und 60 Milliarden € Einnahmen ist zwar ein Abgang in der Höhe von 5,81 Milliarden € vorhanden, aber, meine geschätzten Damen und Herren, gestatten Sie mir doch ein bisschen darauf einzugehen, auch wenn das in den Reihen der Sozialisten wehtut, worin die Begründung liegt.

Ich sage, dass die ehemalige Schuldenpolitik schuld ist, dass wir heute so viel Zinsen zahlen müssen und dass heute nicht ausgeglichen budgetiert werden kann. (Abg. Mag. Gaßner: Geh, hör auf!) Die Sozialisten haben während ihrer Regierungs­zeit, während der Alleinregierungszeit die Schulden verdreizehnfacht! Um 1 200 Pro­zent haben sie die Schulden erhöht. (Abg. Dr. Cap: Geh, hör auf!) Und wenn ich noch die Zeit bis zum Jahr 2000 dazurechne, denn dann hat die Regierung Schüssel das Ruder übernommen und erstmals auch den Finanzminister gestellt, dann sind die Schulden verfünfunddreißigfacht worden. Die Schulden haben sich um 3 400 Pro­zent erhöht. (Abg. Dr. Cap: Märchenstunde!) Wenn wir diese 7 Milliarden € Schulden nicht zahlen müssten, dann hätten wir einen Überschuss im nächstjährigen Budget. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine geschätzten Damen und Herren! Der Vergleich macht uns sicher. Ich habe mir das sozialistische Programm angeschaut und in den letzten Wochen und Monaten die Forderungen der Sozialisten zusammengeschrieben. 11 Milliarden € wollen die So­zialisten Mehrausgaben für die Zukunft. Das würde eine weitere Verschlechterung der Situation, eine weitere Schuldenpolitik bedeuten, so wie wir es von der sozialistischen Alleinregierung seinerzeit gewohnt waren.

 


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