Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 74

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duzenten und Verarbeitungsbetrieben ein partnerschaftliches ist. Ich bedanke mich für diese Partnerschaft zwischen Wirtschaft – vor allem unseren Klein- und Mittel­betrie­ben, und den Bäuerinnen und Bauern. Das muss gefördert und unterstützt werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Österreichische Produkte sind 1 A in Europa. Umso wichtiger ist die Qualitätskontrolle, um diesen Standard zu halten und auch zu sichern. Wir müssen aber bei diesem Thema bei uns selbst beginnen. Die beste heimische Lebensmittelqualität und die beste Kontrolle bringen nichts, wenn die Menschen nicht bereit sind, unsere Produkte zu erwerben. Wir müssen das Bewusstsein für unsere hervorragenden heimischen Produkte bei den Menschen stärken. Dadurch unterstützen und sichern wir auch die Strukturen des ländlichen Raumes.

Die kleinen Familienbetriebe der bäuerlichen Kleinstruktur sind Garant unserer gesun­den Lebensmittel unseres diesbezüglichen Rufes, den Österreich in Europa und in der ganzen Welt genießt. Darauf können wir stolz sein, das ist gelebte Nachhaltigkeit! (Beifall bei der ÖVP.)

Das neue Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz lenkt die Kontrolle vom Felde bis zum Teller in neue Bahnen. Auch bisher waren die Kontrollen ausge­zeich­net, aber nur durch die Schaffung von Kontrollplänen und einer Verbindungsstelle im Gesundheitsministerium werden in Zukunft Doppelgleisigkeiten verhindert. Dazu kommt das Qualitätsmanagement der amtlichen Kontrolle.

Die Antwort auf die aktuellen Entwicklungen – das hat die BSE-Krise gezeigt – ist eine regionale kleinstrukturierte Wirtschaft mit Arbeitsplätzen und Produktionen der Lebens­mittel vor Ort. Der bäuerliche Familienbetrieb, der Nahversorger, liefert beste Qualität und sichere Lebensmittel. Das neue Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutz­gesetz unterstützt diesen Weg. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.55


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Silhavy. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Frau Abgeord­nete.

 


12.55.22

Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Bun­desministerin! Wir haben einen immer größer werdenden Markt im Bereich neuartiger Lebensmittel, zum Beispiel Nahrungsergänzungsmittel, die in unterschiedlichsten For­men angeboten und angepriesen werden – das ist wahrscheinlich ein sehr lukratives Geschäft für sehr viele Hersteller und Herstellerinnen –, wahrzunehmen.

Als ich gestern nach Wien gefahren bin, habe ich gehört, dass demnächst wieder ein neues Mittel auf den Markt gebracht werden soll. Wenn man eine Allergie gegen Histamine hat, kann man sich bald eine Kapsel kaufen, die man nur schlucken muss, und schon kann man angeblich alles wieder so genießen, wie man es genießen könnte, wenn man keine Allergie hat. Es gibt unzählige Wellness-Produkte, es wird mit Anti-Aging-Produkten geworben und beworben. Was mir dabei abgeht, ist eine Regelung für gesundheitsbezogene Werbung, und zwar für eine klar definierte und auch für uns als Konsumenten und Konsumentinnen nachvollziehbare Werbung.

Frau Kollegin Scheucher-Pichler hat von Eigenverantwortung gesprochen. Ich denke, Eigenverantwortung von Konsumenten und Konsumentinnen kann man aber nur dann einfordern, wenn auch klar ist, was da angeboten wird. Wenn ich das Produkt nicht beurteilen kann, weil da nur irgendwelche tollen Werbesprüche draufstehen und ich nicht unbedingt Fachfrau auf diesem Gebiet bin – sonst würde ich auch in dieser Branche tätig sein und nicht etwas anderes machen –, dann heißt das für mich, es


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