Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll18. Sitzung / Seite 129

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ten. – Der Mann hat von einer Katastrophe gesprochen, als es um den Deal von Böh­ler-Uddeholm gegangen ist. Ich kann nur sagen: Ihr Noch-Parteiobmann ist in Wirklich­keit da die Katastrophe gewesen! Und ich frage mich: Was geht in einem Mann vor, der so denkt und das auch äußert? Was denkt er sich, wenn er im Kreise aller Regie­rungschefs und Ministerpräsidenten Europas ist, die eigentlich zeigen, wie Europa ist, wie Europa arbeitet, wohingegen er eigentlich hier wie ein kleiner Arbeiterkammer­sekretär aus Niederösterreich agiert? Es ist da schon die Frage zu stellen: Was hat er sich da dabei gedacht? (Abg. Binder-Maier: Hochmut kommt vor dem Fall!)

Ein Letztes noch: Ich glaube, die Katastrophe ist es, immer auf Hannes Androsch zu hören. Ich bitte Sie, nehmen Sie das, was Hannes Androsch sagt, schön langsam nicht mehr so ernst. Er ist meiner Meinung nach ein Voodoo-Ökonom, er kommt immer im Nachhinein drauf, was zu sagen ist, und in Wirklichkeit nimmt er bei den Tipps, die er selbst gibt, nie das eigene Geld in die Hand. – Also insofern sollte man in den Reihen der SPÖ auch einmal darüber nachdenken, ob es so sinnhaft ist, das, was Herr Androsch sagt, immer zu glauben.

Ich wollte nur zwei Minuten reden. Ich hoffe, ich habe es geschafft. (Beifall bei der ÖVP.)

16.42


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dr. Haimbuchner zu Wort. 4 Minuten Wunschredezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


16.42.35

Abgeordneter Mag. Dr. Manfred Haimbuchner (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr ver­ehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Gute Unterhaltung, meine Damen Staatssekretärinnen! (Die auf der Regierungsbank sitzenden Staatssekretärinnen Sil­havy und Kranzl sprechen miteinander.) Hohes Haus! Zu den Aussagen des Kollegen Dr. Maier möchte ich schon mit Verwunderung hier festhalten, dass da ein urdemo­kratisches Recht von Abgeordneten im österreichischen Parlamentarismus mit Füßen getreten werden soll, wenn man vorschlägt, dass man auf einmal Debattenbeiträge in schriftlicher Form dem Protokoll beifügen soll.

Da hätte ja gestern Bundesminister Molterer Zeit gehabt, denn er hat ja ohnehin vor seiner Budgetrede sozusagen seine Fibel hier ausgeteilt – die hätten wir dann auch gleich dem Protokoll anfügen können. Dass man hunderttausendmal „meine Damen und Herren“ und „Zweckmäßigkeit“ und „Zukunftsorientiertheit“ hören musste, wäre auch nicht notwendig gewesen. – Also bitte, bleiben wir beim Parlamentarismus! (Bei­fall bei der FPÖ.)

Wie gesagt, wir haben gestern die Budgetrede des Bundesministers Molterer gehört, der ja mittlerweile in der ÖVP „Pater Willi“ genannt wird, aber keine Sorge, ich habe mich heute an höherer Stelle erkundigt: Er ist noch nicht im Ruch der Heiligkeit. Ich habe auch in Oberösterreich noch nichts Diesbezügliches gehört.

Nun hat „Pater Molterer“ die „Budgetbibel“ gestern in gedruckter Form vorgelegt, und ich habe mir genau durchgelesen, was darin betreffend die Jugend angeführt worden ist. Darin heißt es, es geht um die Zukunftsaussichten unserer Jugend, die wir nicht durch Schuldenberge verstellen dürfen. – Da gebe ich Ihrem Bundesminister recht, das stimmt! Aber wer hat denn den Schuldenberg zulasten der jungen Menschen ange­häuft? Wer hat diesen Rucksack der Jugend überhaupt umgehängt? – Das waren doch ÖVP und SPÖ!

Die ÖVP kann sich nicht immer, so wie gestern wieder, hier herstellen und sagen: Na ja, all die Schulden kommen eigentlich aus der Ära Kreisky! – Immer ist Kreisky schuld.

 


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