Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 390

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Aber grundsätzlich: Am Schwangerschaftsabbruch ist nicht zu rütteln! Ich glaube, darin sind wir uns alle einig. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Zweiter Gedanke, zur Kollegin Lunacek: Ich bin sehr zuversichtlich. Wir haben eine engagierte Familienministerin, wir haben eine sozialdemokratische Justizministerin, und die werden sich nicht nur hinsetzen und Arbeitsgruppen einrichten, bei denen nichts herauskommt. Beide, denke ich, sind Garantinnen dafür, dass beispielsweise auch die eingetragene PartnerInnenschaft nicht mehr so weit weg ist, wie sie es schon einmal war. Also auch diesbezüglich bin ich sehr zuversichtlich.

Zum FLAF – zwei Minuten Redezeit sind sowieso zu kurz – nur zwei Gedanken. Erster Gedanke: große Herausforderung, was in Zukunft die Finanzierung betrifft, das ist keine Frage. Da sind sicherlich neue Modelle gefragt, vielleicht auch wertschöpfungs­orientierte Modelle, die anzudenken sind.

Nur ein Beispiel zur Schieflage, die auch im FLAF entsteht, wenn wir an jene, die einzahlen, und an die, die etwas herausbekommen, denken: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen 93 Prozent ein und erhalten nur 84 Prozent. Die Bauern beispielsweise erhalten das Achtfache an Leistungen; sie bekommen das heraus, ohne so viel einzahlen zu müssen. Darüber müssen wir alle uns gemeinsam Gedanken machen, keine Frage.

Zum Abschluss: sehr erfolgreich der heutige Töchtertag, der österreichweit statt­gefun­den hat; zum ersten Mal auch im Parlament, leider aber in einem Ministerium nicht, in allen anderen schon – Frau Ministerin, warum nicht im Familienministerium? (Beifall bei der SPÖ. – Bundesministerin Dr. Kdolsky: Männerberufe!)

17.33


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Klement. 6 Minuten Wunschredezeit. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.33.21

Abgeordneter Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS (FPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Frau Minister! Hohes Haus! Ich möchte kurz auf eine Beob­achtung von heute Mittag eingehen, als ich Frau Präsidentin Glawischnig mit ihrem Kind in der Cafeteria beobachtet habe. Das war ein sehr nettes, sehr harmonisches Bild. Ich habe mich sehr gefreut, dass es doch auch Grüne gibt, die wissen, was Mutterglück ist. (Zwischenrufe bei den Grünen.)

Gerade bei diesem Bild kamen mir Gedanken über die jüngsten Forderungen von Frau Glawischnig, die, ohne aufgefordert worden zu sein, plötzlich die Abtreibung auf Krankenschein verlangt hat. Das passt überhaupt nicht zusammen mit dem heutigen Bild, das ist etwas unlogisch.

Frau Präsidentin Glawischnig muss man – Sie ist leider nicht im Saal – wirklich mitteilen: Ein Kind zu bekommen, ist keine Krankheit! (Beifall bei FPÖ, ÖVP und BZÖ.) Die Abtreibung muss das allerletzte Mittel sein. Wir müssen auch wirklich darüber nach­denken, vernünftige Beratungsmöglichkeiten für Frauen zu schaffen, nicht nur diese Möglichkeit in den Raum stellen, dass es ... (Abg. Heinisch-Hosek: Jede Frau wird beraten!) – Das ist ein großer Irrtum, Frau Kollegin. (Abg. Heinisch-Hosek: Sie waren sicher noch nie bei einer Beratung!) – Sie wissen nicht, wo ich war, Frau Kollegin, wir können gerne persönlich darüber reden. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek.)

Tatsache ist: Einer der gefährlichsten Orte dieser Welt ist der Mutterleib. In Österreich ist nur eine Überlebenschance von 60 Prozent gegeben. Es gibt in Österreich ungefähr 50 000 bis 60 000 Abtreibungen pro Jahr – die Dunkelziffer ist nicht ganz bekannt. 50 000 bis 60 000 Abtreibungen pro Jahr in Österreich!

 


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