Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 443

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Willi Molterer hat das bei einer Gelegenheit einmal gesagt: Früher, wenn ein Schüler mit einem Fünfer heimgekommen ist, hatte der Schüler ein Problem – heute hat der Lehrer eines!

Sehen Sie ein wenig die Verrückung dessen, was gemeinsame Verantwortung ist? – Wir Lehrer brauchen die Mithilfe und die Teilhabe der Eltern, und die haben wir auch, Erwin, als ein zu förderndes Projekt entsprechend mit eingebunden.

Wer pädagogisch tätig war, der weiß, warum wir kleinere Klassen machen, warum wir kleinere Gruppen machen. Weil die Förderung der Schüler in Hinblick auf ihre Leis­tungs­fähigkeit in einer homogeneren Gruppe – das ist wissenschaftlich hundertfach nachgewiesen – wesentlich besser funktioniert als in einer ganz großen Bandbreite einer undifferenzierten Gesamtschule, wo die Leistungsfähigen hoffnungslos unter- und die Leistungsschwächeren hoffnungslos überfordert werden. Dieses differenzierte Angebot im äußeren und im inneren Schulbetrieb sichert uns davor ab. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten von FPÖ und BZÖ.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es wird ja der Herr Bundeskanzler nicht aus irgendwelchen Prestigegründen sein Kind in eine Eliteschule in Wien geben oder der Herr Dr. Cap – verstehe ich alles, ist auch niemandem vorzuwerfen, das Angebot und diese Wahlfreiheit gibt es Gott sei Dank. Nur: Wenn Frau Vizebürgermeisterin Laska die flächendeckende Einführung der Gesamtschule verlangt und ihr Kind erfolgreich ein Spitzengymnasium besucht, dann ist das schon wenig konsistent. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von FPÖ und BZÖ.)

Ich bedanke mich bei allen Pädagoginnen und Pädagogen, die in unterschiedlichen, schwierigen Situationen hervorragend für unsere Jugend tätig sind, lade alle ein, an der Entwicklung der Jugend bei der Auseinandersetzung mit der sie umgebenden Kultur tätig zu sein.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Jetzt blüht die Natur auf, vielfältig und bunt. Und die Bildungslandschaft in Österreich ist nicht grau, sondern sie wird auch in Zukunft bunt sein. Hier haben Sie, Frau Bundesministerin, unsere Unterstützung. – Herzlichen Dank! (Beifall bei der ÖVP.)

9.39


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste kommt Frau Abgeordnete Ursula Haubner mit einer Wunschredezeit von 8 Minuten zu Wort. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


9.39.31

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Das Wort Zukunft wird gerade im Bildungs­wesen, ähnlich wie bei den Familien, sehr häufig gebraucht. Das ist richtig und gut so, denn ein Strukturwandel in der Arbeits- und Berufswelt und ein Wandel im gesell­schaftlichen Leben haben sich in den letzten Jahren breitgemacht, und das erfordert auch im Lebens- und Bildungsraum Schule, dass auf neue Herausforderungen Antworten gegeben werden.

Wir vom BZÖ sehen Schule als ein sehr umfassendes Kompetenzzentrum, in dem junge Menschen, in dem Kinder und Jugendliche als wertorientierte Persönlichkeiten mit sehr individuell geförderten Talenten und Potenzialen ausgebildet werden und auch heranwachsen können, man kann sagen, fit für die Zukunft gemacht werden.

Österreich fußt mit seinem differenzierten österreichischen Schulsystem auf einer sehr guten Tradition, aber trotzdem darf es keinen Stillstand geben. Gerade in der letzten Legislaturperiode wurden einige wichtige Schritte gesetzt. Ich denke da nur an die Abschaffung der Zweidrittelmehrheit, um bildungspolitische Vorhaben rascher und effizienter umsetzen zu können, an erste Schritte im Bereich der frühen Sprach-


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