Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 449

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hauptleuten und Landesräten konnte ich zu bildungspolitischen Fragen bereits Dis­kussionen führen. Ich freue mich, dass die Bundesländer den Ball zur Diskussion aufnehmen, dass Bewegung und Dynamik in die bildungspolitische Debatte kommen.

Ein Punkt scheint jedenfalls klar, und das haben wir gerade in den letzten Wochen beim Übergang von der Volksschule zur Hauptschule, zur AHS erlebt: Die Ent­scheidung mit neuneinhalb Jahren, abhängig vielleicht von einem Dreier im Zeugnis, eine Entscheidung, die richtungweisend für die Entwicklung der Schüler und Schülerinnen ist, diese Entscheidung kommt eindeutig zu früh! Wir können es uns nicht leisten, auf Begabungen und Talente zu verzichten! (Beifall bei der SPÖ, den Grünen sowie der Abg. Ursula Haubner.)

Daher freue ich mich über die breite, über die Parteigrenzen hinweg laufende Dis­kussion. Und ich darf Ihnen versichern, dass ich mich diesem Thema mit höchster Sorgfalt und Vorbereitung widme. Die nächsten Schritte sind konkret: Ich habe vor zwei Tagen mein Haus beauftragt, Kriterien für die Modellregionen zu entwickeln. Es ist wesentlich und entscheidend, dass es pädagogische Konzepte gibt. Ganz wichtig sind die Individualisierung und die Differenzierung, denn wie wollen wir denn sonst Begabungen und Talente fördern und fordern? Also selbstverständlich innere Differen­zierung und Individualisierung als Bestandteil dieses Modellkonzepts.

Wir müssen motivierte Lehrer und Lehrerinnen finden, die mit Leidenschaft an diesem Projekt mitarbeiten. Und wir werden, so wie es auch im Koalitionsprogramm vereinbart ist, noch vor dem Sommer eine Expertenkommission einrichten, auch international, vor allem aber interdisziplinär besetzt.

Dann haben wir die drei Eckpunkte, nämlich: Expertenkommission, die Modellfälle, die 2008/2009 starten, und die wissenschaftliche Begleitung.

Ganz klar ist meiner Überzeugung nach: Wenn diese Schule ein Erfolg wird, wenn es uns gelingt, mehr Kindern Chancen zu geben, so dann, wenn es uns gelingt, möglichst viele Menschen von diesem Projekt zu überzeugen. Das heißt, Kommunikation und Information sind ein ganz zentrales Element. Vor allem aber muss dieses Projekt den Bildungsstandards gerecht werden und eine gute Ausbildung sichern. Dann brauchen wir nichts zu verordnen, die Schüler und Schülerinnen werden in diese neue Schule strömen, und die Eltern werden froh sein, wenn es diese gibt. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ, den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

9.57


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


9.57.32

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Frau Ministerin, es ist eine Erleichterung und es gibt Hoffnung, Ihre Bedenken gegen eine frühe schulische Auslese im Alter von neun­einhalb Jahren zu hören, denn wie wir alle hier herinnen wissen, handelt es sich in Wirklichkeit um eine soziale Auslese. Da freue ich mich sehr, dass hier wirklich Schritte angedacht werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Lassen Sie mich einige Gedanken zum Bereich Kunst und Kultur ausführen. Was konnten wir in den letzten Tagen nicht alles in den Zeitungen lesen zum Bereich Kunst- und Kulturbudget:

Die zu geringe Erhöhung der Bundestheater-Basissubvention zeuge von einer Arro­ganz der Macht, die unerträglich sei, so der scheidende Staatsoperndirektor.

 


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