Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 460

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und insbesondere im Falle des Ausfalles von Landesförderungen – im Rahmen der budgetären Möglichkeiten weitgreifende Maßnahmen finanzieller Natur zu ergreifen, um die Volkskultur entsprechend zukunftsweisend zu fördern.“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Scha­sching zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


10.28.31

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bun­des­ministerin! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Ich komme zur Bildungs­debatte zurück, in der McDonald’s vielleicht nur dann, lieber Genosse Cap, ein Thema ist, wenn wir schauen, dass wir eine gesunde Schuljause fördern und das eher vermeiden.

Ich möchte auf alle Fälle lobend erwähnen, dass ein frischer Wind durch die Bil­dungslandschaft weht und die Schule endlich in Diskussion gekommen ist, dass, wie man spürt, die ideologischen Barrieren, die in den letzten Jahren besonders intensiv aufgebaut wurden, zu bröckeln beginnen. Daher bin ich sehr, sehr froh, dass Sie, Frau Bundesministerin, genau diese Diskussion in Gang gesetzt haben.

Im Mittelpunkt der Schulpolitik – Ihrer Schulpolitik! – steht die Qualität, die maximale Zuwendung zu jedem einzelnen Kind und die maximale Förderung für jedes einzelne Kind. Sie haben wichtige Schritte eingeleitet, dass dies in Zukunft auch wieder besser möglich sein wird, weil wir es uns eben nicht leisten können, dass wir in unserer Wissensgesellschaft auch nur ein einziges Kind auf der Strecke lassen, und weil wir jeden nach seinen Möglichkeiten und Begabungen auch optimal fördern müssen.

Die Qualität, die wir brauchen, braucht aber auch eine entsprechende Organisation eines Schulalltags. Die Abwechslung zwischen Lernen, Üben, Fördern, Wiederholen, zwischen Kreativität und ausreichend Sport und Bewegung – eben ein qualitätvolles Miteinander –, das können wir ganz sicherlich auch durch eine organisatorische Form wie zum Beispiel die Ganztagsschule ganz besonders hervorragend leisten.

Ich ersuche Sie daher, das auch besonders in Ihrem Fokus zu haben, denn dieses qualitätvolle Miteinander auch verschiedener Berufsgruppen – wenn PädagogInnen, Frei­zeit­pädagogInnen, im weitesten Kreis auch Musikschulen, organisierter Vereins­sport, PsychologInnen, all diese an einem Schulalltag zusammenwirken und die Kinder in so einer Schule dann auch noch ein warmes Mittagessen bekommen und ohne Schultasche nach Hause gehen –, das wäre eine Vision einer optimalen Schule, die mehr bietet als nur Unterricht. Denn Bildung ist mehr als Schule, Schule ist mehr als Unterricht – und genau das ist das Erfolgsrezept der PISA-Gewinner.

Vor allen Dingen würde diese Schule eines helfen: die soziale Selektion, die unser Bildungssystem leider immer noch darstellt, zurückzudrängen. Alle Kinder sollen nach ihren Begabungen gefördert werden, und nicht die Geldbörse der Eltern soll aus­schlaggebend sein für die Höhe des Bildungsabschlusses!

Daher bin ich ganz besonders froh, dass eine wichtige Maßnahme in diese Richtung auch Ihre Erhöhung der Schülerbeihilfe ist. 113 000 Kinder und Jugendliche in Öster­reich leben knapp an oder unter der Armutsgrenze. Es war daher ein wichtiger Schritt, die Schülerbeihilfe um 15 Prozent zu erhöhen. Das bedeutet, dass zum Beispiel in Niederösterreich 6 640 Kinder und Jugendliche mehr Schülerbeihilfe – nämlich genau 1 130 € im Jahr – erhalten werden. Das bedeutet für meinen Bezirk St. Pölten, 973 Kinder erhalten diese über 1 000 € Schülerbeihilfe.

 


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