Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 481

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

sagen verboten beziehungsweise vermieden werden, und das geht nur dann, wenn man die Projekte sofort begleitet, denn die Kontrolle im Nachhinein reicht einfach nicht, wie sich das deutlich gezeigt hat.

Frau Bundesministerin, bitte sorgen Sie dafür, dass es einen sorgfältigen und effizien­ten Mitteleinsatz für das wichtige Kulturprojekt in Linz geben wird! Ich weiß, dass Sie als Bundesministerin sehr viel mehr zu tun haben, als Kontrollberichte zu lesen, ich möchte aber trotzdem diesen Versuch unternehmen – es wird jemanden in Ihrem Haus geben, der sich auf das Controlling versteht – und Ihnen den Bericht überreichen. Ich darf Sie bitten, dafür zu sorgen, dass auch von Bundesseite her darauf geachtet wird, dass die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Dr. Kurzmann dreht sich zur Regierungsbank um und überreicht Bundes­ministerin Dr. Schmied den erwähnten Bericht.)

11.39


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Eisen­schenk. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeord­neter.

 


11.39.34

Abgeordneter Mag. Peter Eisenschenk (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Wieder zurück zum Thema Schule. – In diesen Tagen startet in Österreich die schriftliche Matura, und Ende Juni, wenn auch die mündlichen Prüfungen abgeschlossen sein werden, werden knapp 60 Prozent der Reifeprüfungszeugnisse von berufsbildenden höheren Schulen stammen. Aus eigener beruflicher Erfahrung weiß ich, dass wir auf diese Absolventen stolz sein können, denn sie repräsentieren ein sehr erfolgreiches Schulsystem und sind mit Recht als zukünftige Mitarbeiter in einem Betrieb sehr gefragt. (Beifall bei der ÖVP.)

Im gesamten BMHS-Bereich werden 310 000 Schüler an 700 Schulstandorten von knapp 30 000 Lehrerinnen und Lehrern betreut. Diese Pädagogen leisten professionel­le und optimale Qualitätssicherung im BMHS-Bereich.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, nicht optimal hingegen ist, dass im kom­menden Schuljahr in den ersten Jahrgängen und Klassen eine Überschreitung der Klassenschülerhöchstzahl um 20 Prozent möglich sein wird. Das bedeutet, dass es zu einer Anzahl von bis zu 36 Schülern in einer Klasse kommen kann. Dazu ein konkretes Beispiel aus Niederösterreich: An der Hälfte aller Handelsakademien und Handels­schulen wird es Klassen geben mit mehr als 30 Schülern – leider keine Spur von 25! (Abg. Faul: Von den höheren Schulen hat niemand geredet!)

Die hohen Schülerzahlen sind insbesondere in den ersten Klassen der Fachschulen aus pädagogischen Gründen sehr herausfordernd, und zwar auf Grund der Tatsache, dass sehr viele Schüler mit nicht optimalen Einstiegsvoraussetzungen gar nicht vor­haben, über die neunte Schulstufe hinaus die Schule zu besuchen. Das führt zu einer Störung des Systems für alle Beteiligten. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Neugebauer: Richtig! Die Diagnose ist richtig!)

In diesem Zusammenhang stelle ich die derzeitige Praxis zur Feststellung der Befähig­ung von Schülern zur Aufnahme an einer BMHS in Frage. Für mich sind daher, zusam­menfassend, folgende Maßnahmen unbedingt erforderlich: Bereits im kommenden Schuljahr ist – wo es räumlich möglich ist – auf die 20-prozentige Überschreitung der Klassenschülerhöchstzahl zu verzichten. Die Senkung der Klassenschülerzahl auf 25 im BMHS-Bereich ist rasch durchzuführen. Weiters sind neue Methoden zu entwickeln, um die Aufnahmevoraussetzungen für Ausbildungswerber festzulegen. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Nur auf diese Weise erhalten wir unser effizientes berufsbildendes


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite