Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 495

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vergisst eigentlich, dass das nicht wirklich die Bühne für die jungen Künstler und Künstlerinnen ist.

Die bisherigen Debattenbeiträge waren durchwegs interessant, aber da muss ich als Wahlkreismandatar schon auch eines feststellen: Es ist zwar schön, dass in die Bundeshauptstadt so viel Geld hineinfließt, aber es kann wirklich nicht sein, dass man alles in den Wasserkopf Wien hineinpumpt und auf die durchwegs tollen regionalen Kulturinitiativen vergisst.

Zu ein paar anderen Vorrednern, die immer von „neuem Wind“, „frischem Wind“ – bei mir sind diese Ausdrücke hängengeblieben – und von einer Wandlung und davon, dass alles so toll und so gut sei, gesprochen haben, darf ich sagen: In der Steiermark gibt es auch einen, der immer gesagt hat, es wird vieles anders, vieles besser. Im Endeffekt ist gar nichts besser geworden, sondern vieles nur schlechter. Das sieht man zum Beispiel im Bildungsbereich in der Steiermark. Da muss der Landesschul­rats­präsident trotz der vielen Aufgaben, die er als solcher hat, noch zusätzlich als SPÖ-Vertreter im Bundesrat sitzen – anscheinend hat er zu wenige Aufgaben in der Schulpolitik –, damit er sein Gehalt dementsprechend auffetten kann. Ich halte das im Sinne der Bildungspolitik in der Steiermark für nicht richtig. (Beifall bei der ÖVP.)

12.28


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. Ebenfalls 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


12.28.43

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Kol­leginnen und Kollegen des Nationalrates! Es ist schon lange her, da hat Herr Kollege Zinggl hier gesagt, wie enttäuscht er über das Kunst- und Kulturbudget ist und dass er keine Innovation sieht und dass all die Kulturinitiativen sterben werden. (Ruf bei den Grünen: Das hat er ja heute gesagt!) – Heute in der Debatte vor geraumer Zeit, habe ich gemeint.

Herr Kollege Kickl wiederum hat davon gesprochen, dass die österreichische Volks­kultur untergehen wird. Dazu muss ich sagen: Ich kann beide Kollegen beruhigen, denn nichts davon entspricht der Wahrheit. Ich lade Sie ein – auch den Kollegen Pack –: Schauen Sie sich das Budget ernsthaft an, schauen Sie sich tatsächlich an, wofür die sehr engagierte Frau Bundesministerin steht! Dann werden Sie erkennen, dass einer der Schwerpunkte von Frau Bundesministerin Schmied eindeutig die För­derung von junger zeitgenössischer Kunst ist, dass ihr aber auch die Regional­förderung sehr, sehr wichtig ist – das sieht man auch am Budgetposten – und dass ihr auch der Erhalt des kulturellen Erbes ein sehr wichtiges Anliegen ist. Ich denke mir, das alles ist eine verantwortungsvolle Kulturpolitik, denn verantwortungsvolle Kultur­politik ist, vor allem die Vielfalt zu erhalten. (Beifall bei der SPÖ.)

Kulturpolitik muss auch ein Garant für Toleranz sein, und Kulturpolitik ist für mich auch ein ganz wesentlicher Bestandteil des gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses von Menschen. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass es von ganz, ganz großer Bedeutung ist, dass man allen Menschen die kulturelle Teilhabe ermöglicht, unab­hängig vom sozialen Umfeld. Deshalb bin ich auch sehr froh und sehr glücklich darüber, dass die Frau Bundesministerin Schmied auch in dieser sehr wichtigen Ange­legenheit wesentliche Schritte setzt, nämlich mit dem heute schon angesprochenen Projekt „Kultur macht Schule“ das Angebot in den Schulen zu erhöhen. Ich denke, neben dem Abbau finanzieller Zugangsbarrieren muss man vor allem auch das Interesse von Kindern und Jugendlichen an Kunst und Kultur schon sehr früh wecken.

 


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