Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 33

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chen Verhältnisses zwischen Männern und Frauen auch durch das Beschreiten neuer Wege in der Männerpolitik zu gewähren.

Die österreichischen Männer sind dazu bereit. Wir in der Politik sollten noch weiter ver­besserte Rahmenbedingungen dafür schaffen. Unterstützen wir die Männer, neue We­ge zu gehen! (Beifall bei der SPÖ.)

9.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Rede­zeit aller weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktuellen Stunde gemäß § 97a Abs. 6 der Geschäftsordnung 5 Minuten beträgt.

Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Spindelberger zu Wort. – Bitte.

 


9.24.37

Abgeordneter Erwin Spindelberger (SPÖ): Ich für meine Person bin wirklich froh, dass die SPÖ für die heutige Aktuelle Stunde das Thema „Neue Wege in der Männer­politik – Aufbrechen von Rollenklischees“ gewählt hat und dass ich die Möglichkeit ha­be, auch meine Position dazu darzulegen. (Abg. Steibl: Da sind wir aber nicht neugie­rig darauf!) Dies deshalb, weil viele – und ich habe das bemerkt –, wenn diese Thema­tik angeschnitten wird, immer wieder den Kopf schütteln und fragen: Wozu brauchen wir diesen Blödsinn?, und weil andererseits auch im Zusammenhang mit dem Begriff „Gender Mainstreaming“ in der breiten Masse eigentlich immer davon ausgegangen wird, dass es dabei nur um Frauenthemen geht, was ja überhaupt nicht stimmt, son­dern es sollte endlich einmal – ohne die Zwischenrufe von Frau Steibl, denn diese neh­me ich ohnedies nicht mehr ernst (die Abgeordneten Großruck und Steibl: Macho! Macho!) – der Versuch gestartet werden, diese Diskussion einmal auf allen gesell­schaftlichen Ebenen loszutreten.

Deshalb bin ich auch Ministerin Bures und Bundesminister Buchinger dankbar dafür, dass sie in der vorigen Woche das Thema des Papamonats wieder einmal aufs Tapet gebracht haben. Das ist doch nichts Schlechtes! Es kommt nämlich immer sofort die Gegenreaktion, wenn man versucht, den Männern die Möglichkeit zu geben, von Be­ginn an in der Erziehungsarbeit mitzuwirken und diese mit einzubeziehen. Die Erst­reaktion von so verzopften Politikerinnen und Politiker ist immer: Das brauchen wir doch ohnedies nicht! (Abg. Heinisch-Hosek – auf die ÖVP-Fraktion weisend –: Ge­nau: verzopft!) – das kommt immer geradezu reflexartig –, und das Zweite ist: Das kön­nen wir uns nicht leisten! – Meine Damen und Herren, wenn Sie Familienpolitik in so einfacher Form betreiben, dann ist es gescheiter, Sie schneiden dieses Thema gar nicht erst an.

Da es immer heißt, wir hätten keinen Bedarf, frage ich Sie: Haben Sie jemals darüber nachgedacht, dass man einen solchen Bedarf auch wecken kann? – Es mag dies viel­leicht ein nicht ganz passendes Beispiel sein, aber vor 20 Jahren hat auch noch keiner über die Frage gesprochen: Brauchen wir ein Handy oder nicht?, heute aber ist es für jeden selbstverständlich. Und wenn jemand so etwas einbringt, dann wird das schlag­artig immer nur durch die parteipolitische Brille gesehen, ohne dass man überhaupt da­rüber nachdenkt, ob das wichtig ist für die Bevölkerung – egal ob männlich oder weib­lich – oder nicht.

Und so ist es auch beim Papamonat wieder gewesen. Gerade ein solcher Papamonat könnte aber für die jungen Väter eine Initialzündung sein für das weitere Leben, und wenn man auch nur – auch wenn das von einigen abgewertet wird – für einen Monat vom Gesetzgeber her die Möglichkeit bekommt, die Vaterrolle viel intensiver zu leben. Es ist traurig, dass sogar von Seiten des Familienministeriums zu hören war, dieser


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