Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll58. Sitzung / Seite 48

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Abschließend sei Ihnen gesagt, meine Damen und Herren von der Bundesregierung: Sie sind uns die Aufklärung für die Bürger schuldig, wie sie effizient und einfach Energie sparen können. Das haben Sie uns schon vor langer Zeit versprochen, aber ich höre nichts darüber. Damit könnten Sie, sehr geehrter Herr Bundesminister, nicht nur der Umwelt am besten helfen, sondern auch der Bevölkerung helfen, Geld zu sparen. – Danke. (Beifall bei BZÖ und Grünen.)

9.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Bauer zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


9.51.39

Abgeordneter Dkfm. Dr. Hannes Bauer (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich bin etwas überrascht über den Einstieg in die heutige Debatte, indem man zum Beten aufgefordert wurde. Ich kann mich erinnern an eine Zeit, in der Spritpreise in der Höhe von 20 bis 25 S gefordert wurden. Kaum ist dieses Preisniveau erreicht, empfiehlt man das Beten. Also in Anbetracht dessen sollte man, glaube ich, die Diskussion schon etwas seriöser beginnen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Ich glaube auch, dass es höchst an der Zeit ist, damit aufzuhören, immer wieder anzumerken, dass in Österreich so besonders viele Versäumnisse vorliegen. – Österreich ist dank der Wasserkraft jenes Land, das mit über 23 Prozent den höchsten Anteil an erneuerbarer Energie hat. Ihre großen Vorbilder Deutschland und die gesamte EU liegen bei 5 Prozent beziehungsweise 6 Prozent. In diesem Sinne sollte man einmal eine Bewertung vornehmen, die dem gerecht wird, wovon wir auszugehen haben. Und ich glaube tatsächlich, dass wir davon auszugehen haben – wie das Planungsdokument der Klima- und Energiepolitik auch zeigt –, dass die Steigerung der Energieeffizienz ein ganz großes Anliegen ist und genau dort auch die meiste Kraft und die notwendigen Mittel für Forschung und Entwicklung hineingesteckt werden sollen.

Das Zweite: Natürlich wissen wir, dass wir längerfristig zu reduzieren haben und einen Ausstieg aus fossiler Energie zu forcieren haben. Das ist einfach notwendig, weil ja die Ressourcen, die der Welt zur Verfügung stehen, in Zukunft viel aufgeteilter sein werden und daher für jene, die bisher traditionelle fossile Energienutzer waren, nicht mehr in dem gewohnten Ausmaß zur Verfügung stehen werden. Die Preise von heute und die Preise von morgen werden nicht mehr vergleichbar sein, weil sie weiter steigen, ja um ein Vielfaches steigen werden.

Es wird auch notwendig sein, über die Optimierung der Distanzen zu reden – wie das auch getan wurde –, denn ich denke, wir werden es tatsächlich angehen müssen, eine Energiewende herbeizuführen und mit aller Kraft auch zu verfolgen. Die halbherzigen Ansätze, die ich manches Mal vorfinde, sei es aus Kostengründen, sei es aus institutio­nellen Gründen, werden langsam an Bedeutung verlieren. Die Energiewende ist herbeizuführen, weil in Zukunft alle Länder die große Aufgabe haben werden, ihren Energiebedarf möglichst aus eigenen Ressourcen und möglichst auf nationaler Ebene durch das Anstreben von Energieautarkie und -autonomie abzudecken.

Wenn ich hier die Gemeinden als Beispiel anführen darf, dann will ich sagen: Ich gehe schon davon aus, dass man zum Beispiel Wärme durchaus regional darstellen kann. Das heißt, dass man sich hier entkoppeln und durch energieautonome Gemeinden energieautonome Regionen und letztlich energieautonome Nationen bekommen kann. Das ist das, was wir anzustreben haben, und dazu wird es auch notwendig sein, die Durchdringung klimarelevanter Technologien zu forcieren und letztlich eine durchge­hende Ökologisierung anzustreben, indem – wie ich das einige Male versucht habe, darzustellen – man sich zum Beispiel durchaus eine Förderpolitik auf Basis der Ein-


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