Das Ergebnis dieser Analyse mit dem Titel „Kernenergie, Klimawandel und Nachhaltigkeit“ – ich habe das erwähnt – liegt seit 2007 vor und stößt durchaus auch auf europäischer und internationaler Ebene auf reges Interesse. Ich habe auch bereits vor einem Jahr allen Abgeordneten zum Nationalrat ein Exemplar dieser Analyse übermittelt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sie sehen (Abg. Neubauer: Sehen tun wir nichts!), dass sich in der Frage Auseinandersetzung mit der nuklearen Bedrohung in unseren Nachbarstaaten sehr viel Positives getan hat. Dass der Fall in Krško im Hinblick auf die Informationspolitik so über die Bühne gegangen ist, wie dies der Fall war, war von slowenischer Seite her nicht optimal.
Wir in Österreich aber haben uns jedenfalls nichts vorzuwerfen. Wir vertrauen nicht nur den Informationen, die kommen, wir haben selbst auch mit den Messstationen vor Ort online und direkt Zugriff in allen Nachbarstaaten, und damit ist dafür gesorgt, dass wir im Ernstfall auch unabhängig von Falschinformationen, von missverständlichen Informationen direkt Zugriff haben auf die Bedrohungsdaten für die österreichische Bevölkerung. (Abg. Großruck: Bravo!)
Das hat auch dieser Fall gezeigt. Und in diesem Sinne: Kein Grund zur Aufregung und zur Beunruhigung, sondern zur konsequenten Weiterarbeit in diese Richtung! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Großruck: Bravo!)
15.41
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gehen nunmehr in die Debatte ein. Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß der Geschäftsordnung kein Redner und keine Rednerin länger als 10 Minuten sprechen darf, wobei jedem Klub eine Gesamtredezeit von 25 Minuten zukommt.
Als Erste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Lichtenecker zu Wort. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.
15.41
Abgeordnete Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister, wenn man Ihnen zuhört, dann bekommt man wirklich Angst, was die Frage betrifft, wie es denn um die Anti-Atom-Politik in Österreich wirklich steht. (Abg. Großruck: Na, dann fürchten Sie sich! Dann fürchten Sie sich zu Tode!) Wirklich, da überkommt einen das große Schauern!
Allein wenn Sie hier davon sprechen, dass Sie sich international, auf europäischer Ebene für eine konsequente Anti-Atom-Politik einsetzen, fragt man sich: Wie stark ist denn dann Ihre Lobbykraft bei Ihren Kollegen und Kolleginnen, Merkl und wie Sie da alle heißen? Wo ist denn da Ihr Einfluss sichtbar? – Es geht nichts weiter. Die Diskussion läuft.
Sie haben auf „Kernenergie, Klimawandel und Nachhaltigkeit“, auf dieses Argumentarium, das Sie erstellen haben lassen, hingewiesen. Im Vorwort dazu wählen Sie als Umweltminister, der für eine konsequente Anti-Atom-Politik einstehen soll, die Formulierung, die Politik müsse die Prämissen überprüfen und müsse innehalten, ob es denn nicht doch etwas auf sich habe mit der Atompolitik, ob sie nicht ein Beitrag zum Klimaschutz, ein Beitrag zum Fortschritt in der Wissenschaft sei und ob wir nicht die Kernenergie als nachhaltige Lösung betrachten könnten. – Herr Bundesminister, das halte ich wirklich für ein Armutszeugnis! (Beifall bei den Grünen. – Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll: Sie sind über das Vorwort nicht hinausgekommen, oder? Da gibt es mehr zu lesen als das Vorwort! – Ironische Heiterkeit des Bundesministers Dipl.-Ing. Pröll.)
Gott sei Dank hat ja dann der Inhalt ergeben, was die Unwahrheiten und die Lügen der Atomlobby hinsichtlich der Atomkraft sind.
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