wissen, dass 90 Prozent der Energiekosten durch Sanierung eingespart werden können, und genau das wird auch zur Entlastung der Haushalte führen.
Ein ganz zentraler Punkt ist das Kesseltauschprogramm. Wir wollen 400 000 Ölheizungen auswechseln durch Kessel, die auf erneuerbare Energien setzen (Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll: Pellets!), insbesondere rund 110 000 Einzelöfen austauschen. Genau diese Einzelöfen betreffen vor allem Haushalte mit niedrigstem Einkommen – ein sehr wichtiger Schritt in der Sozialpolitik!
Kollegin Bayr, der Antrag, der von dir eingebracht wurde, ist einerseits sehr unverbindlich und andererseits viel zu wenig weitreichend. (Abg. Bayr: Deinen kenne ich nicht!) Ich glaube, der Antrag, den wir heute einbringen, ist ein klarer Auftrag für die nächste Bundesregierung, dieses wichtige Projekt anzugehen, einerseits im Sinne des Klimaschutzes, andererseits als sozialpolitische Maßnahme zur Entlastung der niedrigen Einkommen und natürlich auch, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Industrie im Bereich der Umwelttechnik zu stärken, wo wir auch sehr gute Firmen in Österreich haben. (Beifall bei den Grünen.)
2.50
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist in seinen Kernpunkten erläutert worden und ist ausreichend unterstützt. Ich lasse ihn gemäß § 53 Abs. 4 der Geschäftsordnung auch zur Verteilung bringen. Er steht also mit in Verhandlung.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Karlheinz Kopf, Ing. Peter Westenthaler, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ökologisierung der Wohnbauförderung und Heizungstauschprogramme für mehr Klimaschutz und Entlastung für Haushalte
eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 26): Antrag der Abgeordneten Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Raus aus teurem Öl und Gas – Umstiegshilfen für leistbare, saubere Energie (895/A(E))
313.000 Menschen können sich auf Grund der stark gestiegenen Energiepreise in Österreich keine warme Wohnung mehr leisten. Diese Zahl droht im kommenden Winter auf 500.000 Menschen anzusteigen. Der Preis für Heizöl ist von August 2007 bis August 2008 um mehr als 40% angestiegen (Energiepreisindex, Energieagentur). Derzeit werden noch rund 900.000 Haushalte mit Öl beheizt.
Für Haushalte mit niedrigerem Einkommen machen die Energiekosten einen signifikant höheren Anteil am Einkommen aus als für Haushalte mit höheren Einkommen. Immer mehr Menschen drohen auf Grund der vorwiegend durch die hohen Ölpreise verursachte Teuerung in die Armut abzurutschen.
Wärmedämmung und neue Heizungssysteme sind ein wirksames Mittel im Kampf gegen gestiegene Energiepreise. So können beispielsweise durch eine umfassende Sanierung und ein neues Heizsystem die Energiekosten bei einem Einfamilienhaus aus dem Jahr 1970 von € 3.980 um € 2.900 auf € 1.080 gesenkt werden. Das ist eine massive Entlastung der Haushalte, die von Dauer ist. Gleichzeitig spart dieser Haushalt 10,8 t CO2 ein und schützt damit unser Klima. Alleine der Tausch eines mit Öl betriebenen Einzelofens gegen einen modernen Pelletkaminofen senkt die Heizrechnung um 600 Euro pro Jahr und spart 3 Tonnen CO2 pro Jahr.
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