Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll8. Sitzung / Seite 29

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Begründung

Mit der vorliegenden Novelle werden BezieherInnen von Ausgleichszulagen vom Erhalt einer Einmalzahlung im Jahr 2007 ausgenommen. Begründet wird dies mit der „außer­tourlichen“ Anhebung des Ausgleichszulagenrichtsatzes. Diese Begründung ist nicht nachvollziehbar.

Auch nach der Anhebung des Ausgleichszulagenrichtsatzes verfügen BezieherInnen einer Ausgleichszulage NICHT über jenen Betrag, der in Österreich als Armuts­gefährdungsschwelle gilt.

Ein Problem liegt in der Methodik der EU-SILC-Erhebung, die auf den Daten des Mikrozensus fußt und daher stets nur Armutsgefährdungsschwellen der Vergangenheit erheben kann. Der dieser „außertourlichen“ Anhebung zu Grunde liegende Wert von € 848,- bezieht sich auf die Erhebung für das Jahr 2004. Der Entwicklung des Verbraucherpreisindex in den letzten zwei Jahren folgend liegt die Armuts­gefährdungsschwelle derzeit somit bei etwa € 885,-.

Ein anderes Problem liegt in der Tatsache, dass auch von Ausgleichszulagen noch Beiträge in Abzug gebracht werden, die das tatsächlich verfügbare Einkommen um knapp 5% reduzieren.

In der Praxis werden mit der behandelten Vorlage die Ausgleichszulagen lediglich auf 95% der Armutsgefährdungsschwelle des Jahres 2004 angehoben. Dennoch ist dies mit Sicherheit ein wichtiger Zwischenschritt zur Verhinderung von Armut im Alter.

Unverständlich ist es jedoch, dass die Einmalzahlung für das Jahr 2007 gerade jenen PensionistInnen nicht zukommt, die ohnehin bereits mit Einkommen unter der Armuts­gefährdungsschwelle auskommen müssen. Mit dem vorliegenden Abänderungsantrag wird dieser sozialpolitische Fehler korrigiert. Die Kosten dieser Maßnahme liegen bei ca. € 13 Mio.

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Graf. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


10.15.58

Abgeordneter Mag. Dr. Martin Graf (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Minister! Herr Staatssekretär! Wir haben schon viel über Schnee und viel über Gold gehört. Für den Schnee sind wir in dieser Republik nicht verantwortlich, für das Gold sehr wohl. Manche reden schon vom größten Goldraub Österreichs. Das interessiert uns wirklich, Herr Staatssekretär! Aber Sie sind nicht der Ronald Biggs der österreichischen Innenpolitik, da wird sich schon Herr Finanzminister Grasser dafür verantworten müssen, was mit den Reserven der Nationalbank passiert ist.

Vom Goldraub zum Pensionenklau. – Wir haben bis zum 16. November angestrengt mit den Sozialdemokraten verhandelt, um den Pensionisten das zukommen zu lassen, was ihnen zusteht, nämlich 2,2 Prozent. Wir haben diesbezüglich auch einen Antrag für die Sitzung am 17. November vereinbart. Am 16. November waren wir uns noch einig mit allen Seniorenvertretern aller politischen Couleurs, mit den Sozialdemokraten, mit den Grünen – am 17. November, Herr Gusenbauer, haben Sie mit Ihrem Pakt mit der ÖVP um 15 Uhr den Pensionisten in die Tasche gegriffen und eine Anhebung um 1,6 Prozent beschlossen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir geben Ihnen aber heute noch einmal die Gelegenheit, diese soziale Kälte zu reparieren, und bringen folgenden Antrag ein:

 


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