Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 118

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Jahr 2010 –, oft 60 Prozent unter dem der Männer. Auch das zeigt der Bericht ganz, ganz klar. Das kann und darf nicht sein, dagegen ist aufzutreten!

Meine Damen und Herren! Generell dokumentiert der Bericht die deutlichen Anstren­gungen der Bundesregierung, Verbesserungen für die Frauen zu erreichen, und zwar für die Frauen in allen Altersgruppen, in allen Lebenslagen. Es werden große Anstren­gungen auch vonseiten der Frau Bundesministerin unternommen, die sich durch alle Ressorts ziehen. Ich bin sehr, sehr froh, dass wir den Nationalen Aktionsplan in dieser Weise seinerzeit beschlossen haben, der mittlerweile Schritt für Schritt umgesetzt wird. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg! – Danke. (Beifall bei der ÖVP. – Bundesministerin Heinisch-Hosek: Danke schön!)

14.14


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Gartelgruber: 3 Minuten Redezeit. (Abg. Grosz: Ordnungsruf für „Pharisäertum, Herr Präsident!)

Herr Kollege, am Ende ist es die Entscheidung des Präsidenten, wann und welcher Ordnungsruf erteilt wird. Ich bitte, das zur Kenntnis zu nehmen. (Abg. Grosz: Aber es steht auf der Liste!) Manche Begriffe – und das wird Ihnen auch schon untergekommen sein – sind einfach überholt, und da erteile ich grundsätzlich keinen Ordnungsruf. (Abg. Grosz: Das ist aber eine eigenartige Auslegung!)

Bitte, Frau Abgeordnete Gartelgruber, Sie sind am Wort.

 


14.14.16

Abgeordnete Carmen Gartelgruber (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Wir disku­tieren heute den Bericht betreffend den Abbau von Benachteiligungen von Frauen. Ich möchte inhaltlich kurz darauf eingehen, weil Sie, Frau Minister – Sie haben im Aus­schuss darüber gesprochen –, einen sehr thematischen und methodischen Zugang da­zu haben, aber meines Erachtens sind Kettenschaubilder, Kennzahlen und Ampeln als Messindikatoren für die Lebenswirklichkeiten der Frauen in Österreich nicht wirklich dienlich. Dabei ist ja auch bekannt, dass derartige sozialwissenschaftliche Studien ganz wesentlich auf die Fragestellung abzielen und das Ergebnis damit stark beein­flussen.

Also, bildet der Bericht wirklich ab, was die Lebensrealitäten der Frauen in Österreich betrifft, oder wird da versucht, eine eigene Politik in einem passenden Bericht zu un­termauern? – Wenn man sich das anschaut, dann sieht man, dass auch der Pflege­bericht aus dem Jahr 2007 zitiert wird, und da stellt sich die Frage: Gibt es dazu keine neuen Erkenntnisse? Also man muss schon einmal den ganzen Bericht ein wenig hin­terfragen. Auch bleiben Sie uns Lösungsansätze mehr oder weniger schuldig. Auf den Gehaltsrechner wird dann meine Kollegin noch eingehen, den lasse ich jetzt außen vor.

Frau Kollegin Wurm, Sie haben die Rede meiner Kollegin Unterreiner angesprochen, die von Gehaltsunterschieden zwischen Frauen, die Kinder haben, und Frauen, die kei­ne Kinder haben, gesprochen hat. Dazu gibt es sehr wohl Studien. Auch der bekannte Arbeitsrechtsexperte Wolfgang Mazal hat das in seinem Bericht, den wir der „Presse“ entnommen haben, am 9. Mai thematisiert, und er spricht da von einer mittelbaren Frauendiskriminierung, davon, dass Frauen mit Kindern schlechter bezahlt werden als Frauen ohne Kinder. Es gibt nämlich gar keinen so großen Unterschied zwischen den Gehältern von Männern und jenen von Frauen, die keine Kinder haben, wo der Un­terschied ungefähr 11 Prozent beträgt, während der Unterschied zu den Frauen, die Kinder haben, 29 Prozent ausmacht. Das ist schon ein sehr großer Unterschied, und da müssen wir ansetzen. (Beifall bei der FPÖ.)

 


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