Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 509

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Ebenso einen Ordnungsruf erteile ich Ihnen, Herr Abgeordneter Weninger, für die Verwendung der Begriffe „Alt- und Jungrabauken“ in die gleiche Richtung. (Beifall beim BZÖ. – Abg Grosz: Zweimal nichts genützt! – Abg. Ing. Westenthaler: Geh nach Hause, Haare färben! – Gegenruf des Abg. Mag. Gaßner. – Abg. Grosz: Wir sind we­nigstens anwesend! – Zwischenrufe beim BZÖ.)

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Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schopf. 2 Minuten Redezeit. (Unruhe im Saal. – Präsident Dr. Graf gibt das Glockenzeichen.) Ich bitte die Damen und Herren Abgeordneten, an sich eher die Herren des BZÖ, etwas den Geräuschpegel zu senken, damit auch das nur in geringer Zahl anwesende Publikum hier im Saal den Ausführungen des Redners folgen kann.

Bitte, Herr Abgeordneter Schopf.

 


13.11.57

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Minister! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Ich möchte ein paar Sätze zu den Ausführungen des Kollegen Lugar sagen. Er hat leider den Plenarsaal verlassen. Kollege Lugar meinte, er habe in den letzten Monaten erkannt, dass eigentlich das wahre Problem in den Betrieben liegt. Es sei die Gewerkschaft gewesen. In zwei Dritteln der Betriebe, wo es Schwierigkeiten gegeben hat oder wo Probleme existieren, sei die Gewerkschaft schuld.

Lieber Herr Lugar, Sie haben wirklich keine Ahnung, und ich denke, Sie haben schon lange nicht mehr in einem Betrieb gearbeitet und wissen nicht, was in den Betrieben los ist. Vor allem wenn man die letzten Monate und die schwierige Phase der Krise in vielen Branchen genauer betrachtet, sieht man, gerade in dieser Zeit waren es Betriebsräte, Betriebsrätinnen mit den Gewerkschaften, es waren alle Sozialpartner, die gemeinsam mit der Bundesregierung eine wirklich gute, flexible und ganz, ganz tolle Arbeit geleistet haben. Und nur das war der Grund dafür, dass es möglich gewesen ist, dass es uns in der Krise in dieser Republik – und ich spreche hier vor allem für große Branchen wie die Metallindustrie – wirklich gelungen ist, in relativ kurzer Zeit wieder ordentlich durchzustarten.

Es waren viele Vereinbarungen, zum Beispiel die Modelle der Kurzarbeit in den Be­trieben, wo gemeinsam mit den Sozialpartnern und vor allem mit den Betriebsräten und Betriebsrätinnen gearbeitet wurde. Und hier stehe ich nicht an, auch den zuständigen Ministerien zu danken, ob das Minister Mitterlehner, ob das Sozialminister Hundstorfer war, die allen derart unter die Arme gegriffen haben. Das ist der wahre Grund, warum wir diese Krise auch so schnell bewältigt haben, liebe Kolleginnen und Kollegen.

Gestattet mir, auch noch ein paar Sätze zum Thema Lehrlinge und Jugendbe­schäfti­gung zu sagen. Mein Vorredner, der Kollege Weninger, hat auch kurz darauf hinge­wiesen. Hier wird immer wieder die Meinung vertreten, vor allem von Vertretern der Freiheitlichen Partei, die Ausbildung in zwischen- und überbetrieblichen Lehrwerk­stätten sei ein Problem.

Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen! Wir haben in Österreich zurzeit über 6 000 junge Menschen, die einen Lehrplatz suchen. Wir haben in meinem Bundesland, in Oberöster­reich, fast 700 junge Menschen, die einen Lehrplatz suchen. Wenn die Wirtschaft nicht in der Lage ist, sämtliche Schulabgänger auszubilden, dann, denke ich, ist es die verdammte Verpflichtung der Politik und dieser Bundesregierung, diesen jungen Menschen eine Möglichkeit in zwischen- und überbetrieblichen Lehrwerkstätten


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