Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 45

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Petzner.

 


Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Frau Bundesminister, Sie haben schon erwähnt, dass die Filmförderung erhöht wurde – trotz sinkender Budgets. Das ist erfreulich.

Die Frage ist, wie diese Mittel eingesetzt werden und welche mittelfristige oder langfristige Strategie verfolgt wird, um die Marke Filmland Österreich auch zu etablie­ren. Ich darf dazu Michael Haneke zitieren, auf den wir sehr stolz sind, weil er mit seinem neuesten Film „Amour“, Liebe, auch als ein heißer Anwärter für den Auslands-Oscar gilt. Haneke warnt davor, dass man die heimische Filmförderung für künstlerisch anspruchsvolle Produktionen zugunsten des sogenannten Publikumsfilms schwächt.

Daher meine Frage: Welche Maßnahmen setzen Sie und welche konkrete Strategie verfolgen Sie, um diese erhöhte Filmförderung auch effizient im Sinne der Etablierung der Marke Filmland Österreich einzusetzen? (Beifall beim BZÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Sehr verehrter Herr Abgeordneter Petzner! Ich hatte am Wochenende Gelegenheit, mit Herrn Haneke persönlich zu sprechen, weil ich in Malta war, wo Haneke mit seinem neuen Film einmal mehr triumphiert hat. Ich glaube, ganz entscheidend – und diesbezüglich konnte ich mich auch mit Herrn Haneke austauschen – ist einfach, dass wir einen Schwerpunkt durchaus auch auf die Sparte Autorenfilm legen werden.

Das ist in Wirklichkeit überhaupt die Stärke auch der Haneke-Produktionen. Ich habe mich mit ihm ein bisschen austauschen können und muss sagen, in welcher Präzision die Vorbereitung derartiger Filmprojekte erfolgt, das ist unglaublich. Das geht bis in die kleinsten Handgriffe, und das führt zu authentischen Filmen, das führt zu Filmen, die berühren.

Das ÖFI und insgesamt die Fördermittel aus der Kunstsektion unterliegen genau diesen hohen künstlerischen Qualitätsansprüchen. Das verfolgt das ÖFI, und machen Sie sich bitte keine Sorgen, darauf achten wir auch!

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Zinggl.

 


Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Frau Ministerin! Ich mache mir schon Sorgen, und ich schließe direkt an die Frage des Kollegen Petzner an.

Michael Haneke hat das gemeint, was viele in Österreich auch meinen und worauf Sie sich auch in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage im Jahr 2009 bezogen haben, nämlich dass zusätzlich zu den 20 Millionen Filmförderung, ÖFI, auch die Förderung des nicht kommerziell produzierten innovativen Films angehoben wird. Das wurde bis jetzt nicht getan. – Warum nicht?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das hat budgetäre Hintergründe. Aber ich verwehre mich dagegen, das ÖFI nicht als eine Fördereinrichtung zu bezeichnen, die auf Qualität und Innovation setzt. Sie haben recht, für Kurzformate, Avantgardefilme stehen weiterhin 2 Millionen € zur Verfügung. Da habe ich leider keine Erhöhung erreicht.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Mag. Unter­reiner.

 


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