hen von Wien nach Niederösterreich als von Niederösterreich nach Wien; wir haben diesbezüglich neue vertiefte Studien gemacht.
Man muss sich auch die Struktur der Mindestsicherungsbezieher einmal anschauen. Von der Gesamtzahl der Mindestsicherungsbezieher sind 35 Prozent im sogenannten arbeitsfähigen Alter und beim AMS vorgemerkt, 20 Prozent sind Aufstocker, 12 Prozent sind arbeitsunfähig und im Pensionsalter, 27 Prozent sind Kinder und Jugendliche, und 6 Prozent sind andere. Das heißt, wenn man die Zahlen zerlegt, kommt man drauf, dass es sehr wohl im Vollzug ordnungsgemäße Kontrollen gibt. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Spadiut.
Abgeordneter Dr. Wolfgang Spadiut (BZÖ): Herr Minister! Durch die geringe Differenz zwischen Mindestlohn und Bedarfsorientierter Mindestsicherung wird für Mindestsicherungsbezieher kein wirklicher Anreiz geschaffen, eine Arbeit anzunehmen.
Mit welchen konkreten Maßnahmen wollen Sie sicherstellen, Herr Minister, dass die arbeitende Bevölkerung gerechtere Löhne und Gehälter im Vergleich zur Mindestsicherung bekommt?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Punkt eins: Sie wissen, dass die Lohnpolitik in Österreich Angelegenheit der Sozialpartner ist. Sie wissen auch, dass alle Kollektivverträge schon mehr oder weniger über 1 300 € vorsehen. Was Sie aber auch wissen, ist, dass wir einen sehr hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigungen haben.
Punkt zwei: Es werden sehr wohl – ich habe das vorhin schon erklärt – arbeitsmarktintensive Maßnahmen gesetzt, denn sonst hätten wir nicht 40 400 BMS-Bezieher, die seit der Einführung in den Arbeitsmarkt vermittelt worden sind. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Öllinger.
Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Guten Morgen, Herr Bundesminister! Kollege Wöginger ist offensichtlich der Meinung, dass MindestsicherungsbezieherInnen zu wenig Arbeitsmöglichkeiten ergreifen. Wir halten derzeit bei einem Arbeitslosenstand von knapp einer halben Million, hochgerechnet.
Gibt es für Sie irgendwelche Gründe, warum Mindestsicherungsbezieher eher Arbeit erhalten sollen als die normalen Arbeitslosen, die ja teilweise höher qualifiziert sind?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Ich möchte das noch einmal zurückweisen: Es sind nicht knapp eine halbe Million, sondern inklusive der Schulungsteilnehmer sind 370 000 Menschen arbeitslos; das ist von einer halben Million ein bisschen entfernt. – Das ist Punkt eins.
Punkt zwei: Mindestsicherungsbezieher werden auf dem Arbeitsmarkt so behandelt wie alle anderen Menschen, bei denen die Integration in den Arbeitsmarkt mit gewissen Erschwernissen versehen ist. Sie werden völlig gleich behandelt. Wie die Zahlen zeigen, funktioniert das auch, denn sonst hätten wir nicht zwischenzeitlich 40 000 Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren können.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch-Jenewein.
Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Ich möchte nochmals auf den Kontrollamtsbericht zurückkommen, wo
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