Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 22

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Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Wir bemühen uns alle gemeinsam, das Bildungsniveau zu steigern. Solange aber jetzt die gesamte Schulreform nicht abgeschlossen ist, werden wir weiterhin über das AMS diese Reparaturmedizin machen. Ein weiterer Schritt, um die Lage zu verbessern, sind die Jugendcoaches. Die Jugendcoaches gehen seit zwei Jahren in die Pflichtschulen in den letzten Jahrgang und informieren. Und allein das, was wir im letzten Jahr in Wien schon an Ergebnissen haben, wird zeigen, dass die Zahlen, langfristig gesehen, etwas rückläufig sind. Aber klar ist, wir müssen uns im Bereich der Schulbildung natürlich ver­bessern.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Riepl.

 


Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Herr Bundesminister, als ich heute in der Früh von Ottakring mit der U 3 ins Parlament gefahren bin, sind bei der Station Westbahnhof Hunderte Pendler eingestiegen, die sichtlich mit einem Zug aus Niederösterreich ge­kommen sind und in Wien ihren Arbeitsplatz aufsuchen. Der Grund dafür ist wahr­scheinlich, dass sie in Niederösterreich keine Chance haben, eine Arbeit zu finden, und dankbar dafür sind, in Wien eine Arbeit zu haben.

Wie hat sich die Zahl der Beschäftigten in Wien und in Niederösterreich eigentlich ent­wickelt?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Ich habe es zuerst schon gesagt: Wir haben in Niederösterreich innerhalb eines Jahres eine Steigerung von 0,29 Prozent gehabt und in Wien eine Steigerung von 0,84 Pro­zent. Das heißt, der Wiener Arbeitsmarkt hat sich dynamischer entwickelt als der nie­derösterreichische Arbeitsmarkt.

Und was auch ganz erfreulich ist: Wir haben in Wien um 500 Lehrlinge mehr als in Niederösterreich. Auch das ist, so glaube ich, bemerkenswert, dass da die Lehrlings­ausbildung stärker vorangetrieben wird.

Ich sage es noch einmal: Ich glaube, wir tun uns alle nichts Gutes, wenn wir jetzt be­ginnen, ein Bundesland gegen das andere Bundesland auszuspielen. Wir schaffen uns viel bessere Ausgangspositionen, wenn wir alle ein bisschen zusammenrücken und uns nicht auseinanderdividieren lassen. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur 3. Anfrage, 232/M, das ist die der Frau Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein. – Bitte.

 


Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Frau Präsident! Herr Bun­desminister! Der Arbeitsmarkt ist angespannt. Die Pleiten sind ja in aller Munde, ich will gar nicht näher darauf eingehen, es wissen ja alle Zuseher: dayli, ALPINE, Nieder­meyer und so weiter. Dazu kommt – Sie haben gerade geantwortet –, dass ältere aus­ländische Arbeitnehmer von jüngeren ersetzt werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich schon gerne wissen:

232/M

„Warum setzen Sie sich vor dem Hintergrund der negativen Entwicklungen am heimi­schen Arbeitsmarkt nicht auf europäischer Ebene für eine Verlängerung der Über­gangsfristen für die Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für Rumänien und Bul­garien ein?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Sie wissen ganz genau, was „Vertragstreue“ heißt, Sie wissen auch ganz genau, wie


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