Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 104

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türlich von den Rahmenbedingungen ab, mit welchen Rohstoffen die Biomasse produ­ziert beziehungsweise verarbeitet wird und ob damit nicht Nahrungsmittelproduktion beziehungsweise Diversität gefährdet wird. Das heißt, es müsste sich auch in den Aus­bildungsinhalten etwas widerspiegeln, ein kritischer beziehungsweise reflektierter Um­gang mit diesen Rohstoffen, der nicht dazu führen soll – auch schon in der Ausbildung –, dass man blindlings, egal, wie die Rohstoffe produziert werden, diesen Lehrberuf als die tolle Perspektive beziehungsweise die Verarbeitung dieser Rohstoffe als die tolle Perspektive bezeichnet, unabhängig von ihren ökologischen Rahmenbedingungen.

Das sind einfach Anmerkungen die, so denke ich, zu beachten wären, aber mir hätte es noch besser gefallen, wenn irgendjemand von den Abgeordneten der Regierungs­parteien, die sich schon fast gnädig hergegeben haben, den Lehrberuf, der ja mehr oder minder von ihnen, von ihren Interessenvertretungen kommt, einzuführen, auch den Werdegang, wie man in diesem Fall zu diesem Gesetzentwurf gekommen ist, et­was genauer dargestellt hätte.

Eines ist ganz klar, soweit ich das mitbekommen habe: Aufgrund dieser ganz schwie­rigen verfassungsrechtlichen Lage – ja, Kollege Doppler deutet schon richtigerweise in diese Hälfte hin (in Richtung ÖVP) – ist es gar nicht so einfach, wenn etwas in Öster­reich in den Landwirtschaftsbereich fällt, dies über die Ländergrenzen hinaus auf eine Bundesebene zu bringen, ohne dass sich nicht eines der neun Bundesländer beson­ders negativ betroffen oder angegriffen fühlt oder seine Zustimmung einfach erteilen will und erteilen muss.

Was ich damit sagen will: Der Werdegang ist offensichtlich aufgrund der verfassungs­rechtlichen Lage kompliziert gewesen. Vielleicht sollte man das auch einmal darstellen, denn es kann ja nicht sein, dass solche Dinge so lange brauchen, weil da eine Unmen­ge an föderalen Bestimmungen beziehungsweise verfassungsrechtlichen Bestimmun­gen zu beachten ist. Wir müssen auch bei der Entwicklung von Lehrberufen, dort, wo sie sinnvoll sind, etwas flotter werden. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Doppler.)

14.04


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzte Rednerin zu diesem Tagesord­nungspunkt ist Frau Abgeordnete Schenk zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.04.50

Abgeordnete Martina Schenk (STRONACH): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich mache es kurz und knapp. Wir werden hier natürlich auch zustimmen, wir finden es gut und richtig, dass ein neuer Lehrberuf ein­geführt wird. Ich sehe ihn auch als zukunftsträchtig, vor allem in der Biomasseproduk­tion im land- und forstwirtschaftlichen Bereich der Bioenergie.

Die Kritik des Kollegen Öllinger kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, kann ihr auch nicht nähertreten. Wir wollen Arbeitsplätze schaffen, es ist wichtig, dass Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies hier ist eine Möglichkeit, mit dieser neuen Berufsgruppe eben Arbeitsplätze zu schaffen und auch jungen Menschen eine Möglichkeit zu geben, die­sen Lehrberuf zu wählen.

Weiters wird auch eine Vereinheitlichung von Berufsbezeichnungen mitbeschlossen. Diese Vorlage erhält daher unsere Zustimmung. – Danke. (Beifall des Abg. Hagen.)

14.05

14.05.10

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Ich schließe daher die Debatte.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Gesetzentwurf samt Titel und Eingang in 2324 der Beilagen.

 


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