Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 41

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glaube, dass wir alle eine endlose Diskussion führen würden, ab wann wir einen Pflegefehler haben. Ist der Dekubitus aufgrund eines Pflegefehlers oder aufgrund von Diabetes oder etwas anderem entstanden? – Das ist der eine Punkt.

Was wir tun werden und tun – weil das ein wachsendes Segment der Beschäftigung ist –, ist, Personal auszubilden. Ich darf Ihnen eine Zahl nennen: Wir haben in der AMS-Jahresplanung vorgehabt, für Pflegeberufe 2 500 Menschen zu schulen – Alten­fachpflege, Pflegehelfer und so weiter. Zwischenzeitlich haben wir diese Zahl weit überschritten, wir schulen derzeit schon 4 000 Menschen für diese Berufe, weil wir ganz einfach auch eine Antwort auf die Situation geben wollen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Neubauer, bitte.

 


Abgeordneter Werner Neubauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich denke, dass wir zumindest in diesem Punkt einer Meinung sind, wenn ich sage, dass die wahren Helden des Alltags die pflegenden Angehörigen sind. Diese pflegenden Angehörigen brauchen aber natürlich auch entsprechende fachliche Unterstützung. Das freiheitliche Konzept sieht dafür vor, entsprechende Kompetenzzentren einzu­richten, wo diese fachliche Unterstützung auch gewährt werden kann.

Ich frage Sie deshalb: Was werden Sie dafür tun oder werden Sie sich dafür einsetzen, dass diese Kompetenzzentren zur fachlichen Unterstützung der pflegenden Ange­hörigen auch umgesetzt beziehungsweise geschaffen werden?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Herr Abgeordneter, ich darf dort, wo wir grundsätzlich übereinstimmen, noch um etwas erweitern. Ich glaube, es sind alle ganz toll unterwegs, die in der Betreuung von älteren Menschen, aber auch von behinderten Menschen, die großen Pflegebedarf haben, tätig sind, ganz egal, ob sie jetzt in einem Angestelltenverhältnis stehen oder pflegende Angehörige sind.

Wir bemühen uns permanent, die Qualität zu verbessern. Wir bemühen uns auch durch das Kompetenzzentrum Pflege, das es ja bei der Sozialversicherungsanstalt der Bauern gibt. Über dieses Kompetenzzentrum Pflege wurden im Vorjahr 17 000 Haus­besuche gemacht. Diese 17 000 Hausbesuche dienen einerseits dazu, natürlich Qualität zu überprüfen, andererseits auch zu helfen, massiv zu helfen, wenn man qualitative Fragen hat oder auch wenn man ganz einfach nur banale Fragen hat, etwa wie in einer bestimmten Angelegenheit vorzugehen ist. Über dieses bestehende Kom­petenzzentrum wird es einen weiteren Ausbau geben.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Spindel­ber­ger, bitte.

 


Abgeordneter Erwin Spindelberger (SPÖ): Herr Bundesminister! Bei meinen Sprech­tagen höre ich immer wieder von pflegebedürftigen Menschen beziehungsweise auch von deren Angehörigen, dass sie oft nicht wissen, was sie zu tun haben, welche Ansprüche sie haben, an wen sie sich wenden sollen. Da wir heute auch das 2. Sozialrechts-Änderungsgesetz mit vielen, vielen Verbesserungen beschließen wer­den, meine Frage: Was gedenken Sie zu tun, um dieses Informationsdefizit für die pflegenden Angehörigen hintanzustellen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Das Informationsdefizit können wir nur gemeinsam lösen, nämlich gemeinsam mit den Ländern, mit den Gemeinden. Das heißt, was ich von meiner Seite her tun kann und


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