Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 38

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Ich möchte Sie fragen: Wieso dann das IWM, wenn da angeblich ein undifferenzierter Vorgang vorliegt?

Das Gleiche gilt für das Erwin-Schrödinger-Institut für Mathematische Physik im Bereich der Naturwissenschaften – ein in seinen Bereichen ebenso berühmtes Institut. Es hat vor zwei Jahren evaluiert, der Bericht liegt in Ihrem Ministerium, und hat den gleichen Schimmelbrief bekommen, dass die Basisfinanzierung ab sofort gestrichen wird. – Erklä­ren Sie mir das, bitte!

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Wenn Sie diesen Brief zitieren, dann würde ich Sie bitten, ihn vollständiger zu zitieren. In die­sem Brief werden nämlich auch alle Einrichtungen zu Gesprächen ins Ministerium ein­geladen, in deren Rahmen man über individuelle Lösungen reden wird.

Es wurde bereits mit einer großen Anzahl dieser Einrichtungen konkrete Gespräche ge­führt, wie eine zukünftige Lösung aussehen kann. Natürlich orientieren wir uns da auch an der Exzellenz, und diese lässt sich ja feststellen, wie zum Beispiel durch die einge­worbenen Preise, ERC-Grants, oder etwa auch Wittgenstein- und Staatspreise oder auch die Einwerbung von EU-Drittmitteln oder FWF-Projekte und so weiter – und natürlich auch die wissenschaftlichen Publikationen. Das sind wirklich messbare Faktoren, denn gerade ein FWF-Projekt bekommt man ja nicht ohne Weiteres, einen „ERC Starting Grant“ bekommt man nicht ohne Weiteres, da wird natürlich die Exzellenz überprüft. Das heißt, das sind schon messbare Faktoren.

Es wird eben wirklich mit jeder einzelnen Einrichtung ein Gespräch geführt – es wurden schon mit einem Großteil der Einrichtungen Gespräche geführt –, wie wir da in Zukunft bessere Lösungen finden können. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Deimek.

 


Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Frau Bundesministerin, Sie haben klargestellt: keine Basisförderung für Infrastruktur, sondern Projektförderung. Ihre Kol­legin Heinisch-Hosek hat zu einem anderen Thema, nämlich zu den Bachelor-Absol­venten, gesagt, dass diese im Staatsdienst nicht anerkannt werden, in der Privatwirt­schaft ist das ohnehin der Fall.

Können Sie sich jetzt vorstellen, dass man als Projektförderung die Bachelors in den außeruniversitären Einrichtungen entsorgt, weil sie sonst nirgends genommen werden, oder wie stellen Sie sich das vor? (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Neugebauer: Die wer­den schon genommen werden, keine Sorge!)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Um die Bachelors mache ich mir wirklich keine Sorgen. (Abg. Neugebauer: Ich auch nicht!) Die Bachelors werden an unseren Universitäten sehr gut ausgebildet und werden da­her auch entsprechend viele Jobchancen haben, so wie generell die Akademiker: in manchen Bereichen mehr, in manchen weniger.

Wir haben natürlich die Situation, dass wir Studienbereiche haben, wo wir mehr Studie­rende brauchen, wo wir mehr Absolventinnen/Absolventen brauchen, wie in den bereits angesprochen MINT-Fächern, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik. Da gibt es sehr gute Berufsaussichten, in anderen Bereichen weniger gute, aber das hängt nicht unmittelbar mit dem Bachelor zusammen.

Ich erinnere mich noch daran, als bei den Juristen das Diplomstudium mit dem Magis­ter eingeführt wurde: helle Aufregung, dass ein Jurist nicht mehr Doktor ist, sondern nur


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