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Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte um 08:25 Uhr durch den Präsidenten des Nationalrates,
Wolfgang Sobotka.
Es folgten erläuternde Worte von Helmut Schüller, Vorstandsvorsitzender von FAIRTRADE Österreich, und von Sigrid Kickingereder, Geschäftsführerin der Dreikönigsaktion.
Schwerpunkt in diesem Jahr: Kinderrechte
Erstmals seit 20 Jahren ist ausbeuterische Kinderarbeit international wieder im Steigen. Besonders bitter: Eigentlich war 2021 das von der UNO avisierte Jahr zur Beendigung von ausbeuterischer Kinderarbeit. Die Bedingungen für Kinder verschlechtern sich durch die globale Pandemie deutlich und erreichte Erfolge werden zunichtegemacht. Weltweit müssen geschätzte 152 Millionen Mädchen und Buben arbeiten. Alleine in der Kakaoindustrie in Westafrika kommen ca. 1,5 Millionen Kinderarbeiter:innen zum Einsatz, die mit Macheten hantieren und Pestizide einsetzen. Sie gehören zu den rund 73 Millionen Kindern, die von den schlimmsten Formen der Ausbeutung betroffen sind.
FAIRTRADE verbietet in seinen Standards ausbeuterische Kinderarbeit explizit. Die Einhaltung dieser Grundregel wird auch regelmäßig von einer unabhängigen Kontrollstelle überprüft. Doch das alleine reicht nicht aus, um Kinder weltweit zu schützen. Es braucht die Mitarbeit aller, auch von Staaten wie Österreich, die politische und gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen müssen, um ausbeuterische Kinderarbeit zu beenden. Das Thema ist leider drängend wie seit langer Zeit nicht mehr.
Laut der UN-Konvention über die Rechte des Kindes dürfen diese keine Arbeiten verrichten, die gefährlich sind oder die sie in ihrer Entwicklung schädigen und es muss sichergestellt sein, dass sie zur Schule gehen können. Alle 187 Mitgliedsstaaten der Internationalen Arbeitsorganisation haben die Konvention Nr. 182 zur Beseitigung der schlimmsten Formen von Kinderarbeit ratifiziert. Die unterzeichnenden Staaten verpflichten sich hierbei dazu, alles zu tun, um Kinderarbeit effektiv und nachhaltig zu bekämpfen. Somit ist Österreich als Mitglied der Internationalen Arbeitsorganisation in der Pflicht, einen aktiven Beitrag zu leisten.
In diesem Kontext bot die FAIRTRADE-Informationsausstellung im Parlament die Möglichkeit, sich über Ziele, Strukturen und Auswirkungen des fairen Handels sowie über die Arbeit von FAIRTRADE in Österreich und die Erfolge im Globalen Süden zu informieren.
Traditionell wurden auch fair gehandelte Produkte zum Erwerb angeboten.