Urkatastrophe
Im Jahr 2024 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs (1914-1918) zum 110 Mal. Die Aufmerksamkeit für dieses "Jubiläum" ist weitaus geringer als noch 2014 oder auch 2018. Gerade deswegen soll noch bis 4. Juli die Ausstellung "Die Habsburgermonarchie im Ersten Weltkrieg" in der Säulenhalle des Parlaments einen Überblick über Ursachen, Verlauf und Folgen des Krieges bieten. In diesem Rahmen bietet der Aktuelle Tipp diesmal eine Literaturauswahl zu den verschiedenen Facetten der habsburgischen Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg.
Der Erste Weltkrieg, der vielfach als "Urkatastrophe" bezeichnet wird, entwickelte sich in seinem Verlauf zunehmend zu einem "totalen Krieg". So titelte etwa das Neuigkeits-Welt-Blatt am 2. Juli 1916: "Wir stehen inmitten des furchtbaren Ringens um unsere Gegenwart und Zukunft." Nicht nur militärisch, auch wirtschaftlich und auf allen denkbaren gesellschaftlichen Ebenen war der Krieg allgegenwärtig und prägte das alltägliche Leben. Zu einer Katastrophe entwickelt sich der Weltkrieg immer rasanter auch für die Zivilbevölkerungen der involvierten Länder, für die "Heimatfront", wie es in der zeitgenössischen Kriegsrhetorik oftmals hieß.