Überblick
Die jüngere Literatur hat die Bedeutung der Berücksichtigung des Finanzzyklus bei der Schätzung von Konjunkturzyklen hervorgehoben. Die angewandten Schätzverfahren unterscheiden sich jedoch stark, sodass zyklische Schätzungen schwer vergleichbar sind. In der vorliegenden Arbeit untersuchen wir die Robustheit von finanzgestützten Konjunkturzyklusschätzungen gegenüber verschiedenen Trendspezifikationen für Japan, das Vereinigte Königreich und die USA. In Übereinstimmung mit früheren Studien bestätigen wir, dass die Einbeziehung von Finanzvariablen die Konjunkturzyklusschätzungen stark beeinflusst, was sich gegenüber traditionellen Zyklusschätzungen in größeren Amplituden und einer beständigeren Dynamik niederschlägt. Während die Dynamik der zyklischen Komponente kaum vom verwendeten Modell abhängt, zeigt ihre Amplitude eine sehr hohe Sensitivität gegenüber den dem Trendmodell zugrundeliegenden Annahmen.
Octavio Fernández-Amador, Martin Gächter und Friedrich Sindermann (2016): Finance‑augmented business cycles: A robustness check, Economics Bulletin, Vol. 36 (1), S. 132‑144.