Zusammenfassung
Kartenlesen, Sprache, Faktenwissen – nur ein kleiner Ausschnitt der Kulturtechniken, die im Zeitalter des allgegenwärtigen Internets unter Druck geraten sind. Das Lesen ganzer Bücher, also das tiefe Eintauchen in Texte voller Wissen, Erfahrungen, Informationen und Argumentationssträngen, die nicht in zwei Zeilen verkürzt werden können, bisweilen als „Deep Reading“ bezeichnet, ist ein anderes Beispiel. Immer mehr Menschen lesen nicht mehr „tief“, sondern „seicht“ („shallow“ wie es Carr schon 2011 nennt, siehe zitierte Literatur im PDF). Das heißt, es wird nur wenig Zeit (nicht viele Stunden am Stück, sondern oft nur Sekunden) auf Überschriften, Bildunterschriften und Kurzfassungen verwendet. Dem Mangel an tieferem Lesen entspricht in dieser Sichtweise ein Mangel an tieferem Verstehen.