Fachinfos - Zukunftsthemen 30.11.2022

Vormarsch des digitalen Euro?

Chancen und Risiken digitaler Zentralbankwährungen. (30. November 2022)

Zusammenfassung

Die Geschichte und Entwicklung des Geldes ist immer auch eine Geschichte des technischen Fortschritts. Das gilt auch in Anbetracht der stetig zunehmenden Digitalisierung des Alltags. Heutzutage ist es möglich, Einkäufe nicht mehr nur mit Bankomat- oder Kreditkarte zu bezahlen, sondern es können auch Services von Zahlungsdienstleistern genutzt werden, die nicht dem klassischen Bankensektor zuzuordnen sind (u. a. auch Hersteller von Mobiltelefonen). Auch „Kryptowährungen“ werden immer populärer. Solche strukturellen Veränderungen des Zahlungsverkehrs (vgl. Ehrenberg-Silies et al 2022, siehe zitierte Literatur im PDF) führen möglicherweise dazu, dass die Nachfrage nach Bargeld sinkt (Hanl/Michaelis 2019, siehe zitierte Literatur im PDF). 

Hinzu kommt, dass die aktuellen internationalen Aktivitäten rund um so genannte digitale Zentralbankwährun­gen diese Tendenz weiter beschleunigen könnten. Einer Umfrage zufolge, die von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich durchgeführt wurde, erforschen zurzeit mehr als 80 % der internationalen Zentralbanken die Potentiale dieser neuen Form des Geldes (Boar/Wehrli 2021, siehe zitierte Literatur im PDF). Auch die Europäische Zentralbank hat im Juli 2021 ein Projekt lanciert, welches sich mit der möglichen technischen Ausgestaltung des digitalen Euros beschäf­tigen soll. Die Forschung zu digitalen Zentralbankwährungen zeigt, dass es neben zahlreichen Vorteilen, auch noch viele ungeklärte Fragen und Risiken gibt.

Vormarsch des digitalen Euro? / PDF, 209 KB

Monitoringbericht gesamt (November 2022) / PDF, 11472 KB