Fachinfos - Publikationen 15.09.2014

Zusammenarbeit der Parlamente in der EU

Mit dem Vertrag von Lissabon, der 2009 in Kraft trat, haben die Parlamente der Mitgliedstaaten eine wichtige Rolle in der EU erhalten. Sie kann sich entfalten, wenn Parlamente eng miteinander zusammenarbeiten. (15. September 2014)

Parlamente als Wächter und Netzwerker

Die EU-Verträge sehen zwei Rollen für die Parlamente der Mitgliedstaaten vor: Sie sollen „Wächter“ sein, die Gesetzgebungsakte der EU oder Vertragsänderungen prüfen, aber auch beschränken und verhindern können. Zugleich können sie „Netzwerker“ sein, die neue Initiativen in der EU setzen und Demokratie und Rechtsstaatlichkeit fördern. In diesem Beitrag werden die Rechtsgrundlagen der Zusammenarbeit von Parlamenten in den EU-Verträgen vorgestellt. Eine genaue Analyse zeigt, dass sich ihre Formulierungen meist auf Appelle zur Zusammenarbeit beschränken. Allerdings wird auch deutlich, dass viele Bestimmungen so verfasst sind, dass sie den Parlamenten gemeinsam die Chance bieten, neue Rollen zu entwickeln und demokratische Diskurse zu fördern.

Christoph Konrath/David Liebich, Interparlamentarische Zusammenarbeit in der EU, Zeitschrift für öffentliches Recht 2014, S. 315-350.