Parlamentskorrespondenz Nr. 265 vom 17.03.2016

Öffentliche Beschaffung von Fairtrade-Produkten wird vereinfacht

Nationalratspräsidentin Bures bei Fairtrade-Veranstaltung: Öffentlicher Sektor soll Beitrag leisten, dass Anteil von Fairtrade wächst

Wien (PK) - Vor der heutigen Plenarsitzung des Nationalrats begann der Arbeitstag für die Abgeordneten mit einem gesunden Frühstück, das obendrein aus fair gehandelten Produkten bestand. Nationalratspräsidentin Doris Bures eröffnete in der Säulenhalle des Parlaments die Fairtrade-Informationsausstellung: "Fairtrade ist viel mehr als nur ein Gütesiegel für Produkte. Fairtrade ist ein Werkzeug für die Erschaffung einer gerechteren Welt. Fairtrade schafft bessere Arbeitsbedingungen für Arbeiterinnen und Arbeiter, fördert ökologische Nachhaltigkeit und steht für Produkte von auserlesener Qualität. Gerade auch der öffentliche Sektor kann und soll einen wichtigen Beitrag leisten, dass der Anteil von Fairtrade-Produkten im Handel größer wird."

Die Fairtrade-Informationsausstellung findet seit 2007 im Parlament statt und wird von der AWEPA Sektion Österreich, Fairtrade Österreich und der Initiative SO:FAIR veranstaltet. Heuer stand die Veranstaltung im Zeichen der Beschaffung von Fairtrade-Produkten durch den öffentlichen Sektor. Dazu gab es jüngst einige gesetzliche Verbesserungen, wie etwa neue EU-Vergaberichtlinien aus dem Jahr 2014, die nun im April 2016 in österreichisches Recht umgesetzt werden. Und auch das im vergangenen Dezember im Nationalrat novellierte Bundesvergabegesetz vereinfacht es für den öffentlichen Sektor, fair gehandelte Lebensmittel zu beschaffen. Insgesamt wird es demnach also künftig deutlich einfacher sein, soziale, ökologische und nachhaltige Kriterien bei der öffentlichen Beschaffung von Gütern zu berücksichtigen. Zahlreiche Abgeordnete nahmen denn auch die Gelegenheit wahr, sich bei der Fairtrade-Veranstaltung über Hintergründe zur Produktion, Distribution und Beschaffung von Fairtrade-Produkten zu informieren.

Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, sagte: "Gesetzliche Erleichterungen bei der öffentlichen Beschaffungen von Fairtrade-Produkten sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung." Elisabeth Schinzel, Leiterin der Initiative "Sozial faire Beschaffung" bei Südwind, freute sich: "Wir setzen uns seit 2007 für eine stärkere Nachfrage von fair gehandelten Produkten durch die öffentliche Hand ein. Nun beginnt unsere Arbeit Früchte zu tragen."

Überdies gab Fairtrade Österreich bekannt, dass Mitte November nach internationalem Vorbild auch erstmals in Österreich Fairtrade-Awards verliehen werden. Die Awards werden in den Kategorien "Hersteller", "Zivilgesellschaft" und "Engagement am Arbeitsplatz" vergeben.

Selbstverständlich wurden auch heuer wieder Fairtrade-Lebensmittel zur Verkostung und zum Verkauf angeboten. Zudem lagen zahlreiche Bücher für alle Altersstufen zu den Themen Nachhaltigkeit und gesundes Kochen auf. (Schluss) wz

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Fotoalbum auf www.parlament.gv.at.