Parlamentskorrespondenz Nr. 404 vom 26.04.2016

Bauauftrag zu temporären Pavillons vergeben

Ausweichquartiere des Parlaments in nachhaltiger Holzsteckbauweise

Wien (PK) - Die temporären Pavillons auf dem Heldenplatz und im Bibliothekshof der Hofburg werden in Holzsteckbauweise errichtet. Der Zuschlag ging an die Strabag AG, zentrale Kriterien bei der Auftragsvergabe waren Kosten und Qualität. "Ich freue mich, dass eine Lösung gefunden wurde, die nicht nur im vorgegebenen Kostenrahmen liegt, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit ist", erklärte Nationalratspräsidentin und Bauherrin Doris Bures. Es werde eine Bauweise angewendet, die allen Vorgaben des Parlaments gerecht wird und in ökologischer Hinsicht voll im Trend der Zeit liegt.

Im Sommer 2017 wird das Parlament in die Hofburg übersiedeln. Für Büroräume und Sitzungslokale werden auf dem Heldenplatz und im Bibliothekshof insgesamt drei temporäre Pavillons errichtet. Der Auftrag dazu wurde heute, nach einem EU-weit ausgeschriebenen zweistufigen Verhandlungsverfahren, unterzeichnet. Der Zuschlag ging an die Strabag AG, die als Totalunternehmer fungieren wird. Die Generalplanung wird von Werkstatt Grinzing WGA ZT Gmbh übernommen.

18 Bieter aus dem In- und Ausland hatten einen Teilnahmeantrag gestellt, sechs von ihnen wurden zur Angebotslegung eingeladen. Das Angebot des österreichischen Unternehmens wurde eindeutig bestgereiht. Zuschlagskriterien waren – neben den Kosten – Qualität, Funktionalität,  und Ökologie. Um den Erschließungskern in Massivbauweise (Stiegenhäuser, Lifte, WC-Anlagen) herum werden die Pavillons in Holzsteckbauweise errichtet.

Das Baukastensystem wird von der Firma Lukas Lang Building Technologies GmbH  geliefert: Vorgefertigte, standardisierte Holzbauteile werden mittels Schraub- und Steckverbindungen an Ort und Stelle zusammengefügt. Das ermöglicht kurze Bauzeiten ohne Schmutz- und Lärmbelästigung. Eine Vielzahl an Design- und Kombinationsvarianten lässt individuelle Planung und industrielle Fertigung gleichermaßen zu. Die Raumaufteilung kann dank des modularen Systems jederzeit leicht und kostengünstig veränderten Bedürfnissen angepasst werden.

Nicht zuletzt ist dieses System auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Die Pavillons werden überwiegend aus Holz aus Österreich errichtet und nach drei Jahren wieder abgebaut. Die Bauteile werden vom Hersteller zurückgenommen und großteils andernorts in anderen Kombinationen wiederverwendet.

Mit der Auftragserteilung beginnt jetzt die Planung auf Basis des vom Parlament erstellten Raum- und Nutzungskonzepts. Der Entwurf soll Ende Mai vorliegen. Im Frühsommer wird die Burghauptmannschaft die technische Infrastruktur (Strom, Wasser, Kanal, Datenleitungen etc.) errichten. Die Pavillons auf dem Heldenplatz werden jeweils drei Geschoße umfassen, der Pavillon im Bibliothekshof vier. Baubeginn wird Anfang Oktober sein, schlüsselfertige Übergabe im April 2017.

Die Kosten für die Interimslokation samt Ab- und Rücksiedelung des parlamentarischen Betriebs sind per Gesetz mit 51,4 Mio. € limitiert. (Schluss) red

Video Bausystem: https://www.youtube.com/watch?v=N7ulJMZCyek

Aktuelle Informationen zur Sanierung: http://sanierung.parlament.at/  

HINWEIS: Fotos von der Vertragsunterzeichnung finden Sie im Fotoalbum auf www.parlament.gv.at.