Bundesrat Stenographisches Protokoll 703. Sitzung / Seite 33

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dern dass es da eine stärkere Verpflichtung gibt, und zwar durchaus zu Lasten der Ein­kaufspolitik gegenüber so manchen Soap Operas?

 


Präsident Hans Ager: Bitte, Herr Staatssekretär.

 


Staatssekretär im Bundeskanzleramt Franz Morak: Was Sie hier aufgezeigt haben, ist ein sehr großes Problem, das Sie natürlich auch durchschaut haben und wozu Sie mich daher nicht befragen müssen, aber ich sage Ihnen trotzdem die Antwort, die Sie schon wissen: Der Fehler in der gesamten Fernsehlandschaft wurde in den fünfziger Jahren gemacht, als wir Fernsehen national organisiert haben, aber es ist Gott sei Dank ein internationales Medium. Daraus ergeben sich alle Folgeschäden. Das heißt, wir haben keine Produktion, keine Produzentenlandschaft. Das heißt, wir haben kein Kapital, und wir haben einen großen Anbieter. Das ist die Problematik im Groben ge­sehen.

Ich glaube, das, was wir jetzt zu tun haben, ist, da eine sensible, aber entschlossene Justierung zu finden, nämlich, dass wir das schaffen, was teilweise in Deutschland, in Frankreich und in Amerika existiert, nämlich einen freien Produzenten, der kapitalisiert ist. Auf diesem Weg sollten wir ihm helfen. Das, was Sie als Variable im Gegensatz zur Einkaufsproduktion angesprochen haben, ist etwas, was ich mit dem Film-Fernseh­abkommen verändern möchte.

Ich will jetzt hier keine Zahlen nennen, sondern nur so viel sagen: Ich möchte eine substanzielle Erhöhung haben, sodass die Produzenten, von denen ich gesprochen habe, nicht mehr quasi nur Leistungsablieferer beim Institut ORF sind, sondern wirklich eine Spielmöglichkeit haben. Aber dazu müssen wir ihnen die Möglichkeit geben. Sie werden mich produzentenfreundlich sehen, denn wenn wir Produzenten haben, haben wir auch Filmschaffende, Regisseure und Kameraleute. Wir müssen den Alltag organi­sieren, um den Sonntag zu haben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir nur die Sonntage organisieren und auf die Wochentage vergessen.

 


Präsident Hans Ager: Wir gelangen nunmehr zur 9. Anfrage.

Ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Bieringer, um die Formulierung der Frage.

 


Bundesrat Ludwig Bieringer (ÖVP, Salzburg): Sehr geehrter Herr Staatssekretär Schweitzer! Meine Frage lautet:

1288/M-BR/2003

„Wie ist der aktuelle Stand hinsichtlich der Finanzierung der erforderlichen Stadien-Zu­bauten für die Fußball-Europameisterschaft 2008?“

 


Präsident Hans Ager: Bitte, Herr Staatssekretär.

 


Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Herr Abgeordneter! Wir haben in den letzten Wochen intensive Verhandlungen mit den Vertretern jener Bundesländer, in welchen sich die Standorte der Stadien befinden, und auch mit den Vertretern der Gemeinden geführt mit dem Ergebnis, dass wir am Montag den letzten Vertrag, und zwar jenen mit der Stadtgemeinde Wien, unterzeichnen konnten. Somit sind alle vier Standorte fixiert, und die Finanzierung der Stadienbauten beziehungs­weise Ausbauten ist ebenfalls gesichert. In diesem Zusammenhang möchte ich mich insbesondere beim Bürgermeister von Wals-Siezenheim bedanken (Beifall und Heiter­keit bei der ÖVP), der einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, dass auch der Standort Salzburg gesichert ist. Ich hoffe, dass sich die Stadtgemeinde Salzburg dafür auch dankbar erweisen wird.

 


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