„Frau Außenministerin, weshalb haben Sie heuer nicht an dem von Ihrem Ressort organisierten Schitag für die in Wien akkreditierten Botschafter teilgenommen?“
Präsident Jürgen Weiss: Frau Minister, bitte.
Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benita
Ferrero-Waldner: Der Diplomaten-Schitag ist eine Einladung
des Außenministeriums, das ist ein gesellschaftliches Ereignis, das wir den
Botschaftern und den Ehegatten anbieten. Mein Ministerium war hochrangig durch
meinen Vertreter, nämlich durch den Generalsekretär Botschafter Dr. Hans
Kyrle, vertreten. Damit wurde auch die Wahrnehmung der Kontakte, die notwendig
sind zwischen den ausländischen Diplomaten und den Beamten meines Hauses,
bestens erfüllt.
Präsident Jürgen Weiss: Zusatzfrage? – Bitte.
Bundesrat Karl Boden (SPÖ, Niederösterreich): Stimmen die Medienberichte, wonach Ihr Ehemann bei diesem Schitag eine Rede gehalten hat? Wenn ja, auf welcher Rechtsgrundlage erfolgte dies?
Präsident Jürgen Weiss: Frau Minister, bitte.
Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benita
Ferrero-Waldner: Offiziell hat mich selbstverständlich der
Generalsekretär vertreten. Aber es ist richtig, dass mein Mann dabei war, und
er hat mich, wie sich das gehört bei einer gesellschaftlichen Veranstaltung,
wenn man höflich ist, entschuldigt. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten
der Freiheitlichen.)
Präsident Jürgen Weiss: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin
Fröhlich, bitte.
Bundesrätin Christine Fröhlich (ÖVP, Tirol): Sehr geehrte Frau Ministerin! Es ist Ihnen durch intensive diplomatische Kontakte gelungen, den Erhalt des UN-Sitzes in Wien zu sichern. So konnte beispielsweise die UNIDO in Wien erhalten werden. Was bringen uns die internationalen Organisationen in Wien in wirtschaftlicher Hinsicht? (Bundesrat Konecny: Zusatzfrage! Zusatzfrage!)
Präsident Jürgen Weiss: Bitte, Frau Minister.
Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benita
Ferrero-Waldner: Ich glaube, ich verstehe, wie Sie das
meinen: Die internationalen Kontakte sind selbstverständlich wichtig, um auch
den UN-Sitz zu erhalten, und ich kann sagen, sowohl die Internationale
Atomenergieorganisation als auch die CTBTO, als auch die UNIDO, als auch die
OPEC und die OSZE tragen natürlich wirtschaftlich sehr zum Standort Wien bei.
Wir haben einmal Analysen angestellt: Es gibt eine direkte und eine indirekte
Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen im Ausmaß von – und das ist
wirklich viel – 800 Millionen € sowie ein Steueraufkommen von
jährlich 52 Millionen €. Dazu kommen noch Sozialversicherungsbeiträge
im Ausmaß von 7,6 Millionen €. Das heißt, insgesamt kann man von
einer Wertschöpfung von zirka 529 Millionen € für den Großraum Wien
ausgehen, das heißt von 1 Prozent der Wertschöpfung für die gesamte
Region. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Jürgen Weiss: Eine weitere Zusatzfrage – die aber
schon in einem inhaltlichen Zusammenhang mit der Hauptfrage stehen
sollte – stellt Herr Bundesrat Weilharter. – Bitte.
Bundesrat Engelbert Weilharter (Freiheitliche, Steiermark): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Vorrednerin hat den wirtschaftlichen Aspekt dieser Organisa-
Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite