tiert werden, und zwar von allen pädagogischen Instituten in allen Bundesländern Österreichs. Die pädagogischen Institute haben sich auf die neuen Herausforderungen einzustellen und haben in ihrem Rahmen diese Angebote zur Weiterbildung der Lehrerschaft zu machen.
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Frau Bundesrätin Dr. Hlavac gemeldet. – Bitte.
Bundesrätin Dr. Elisabeth Hlavac (SPÖ, Wien): Frau Bundesministerin! Welche Fördermaßnahmen planen Sie, um diese Standards auch tatsächlich zu erreichen?
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Standards entsprechen den Lehrplänen, das heißt, die Fördermaßnahmen finden derzeit schon statt. Die Standards sind nur eine gute Voraussetzung für die Qualitätsfeststellung und für ein österreichweites Bildungsmonitoring, wo ich in gewissen Abständen überprüfen kann: Erreichen die Schulen die Ziele? Das wird anonymisiert gemacht, ist aber notwendig, um im europäischen Wettbewerb bestehen zu können.
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Wir gelangen nunmehr zur 2. Anfrage, und ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Giefing, um die Formulierung.
Bundesrat Johann Giefing (SPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Meine Frage lautet:
„Wie stehen Sie zu den Vorschlägen der SPÖ, die Qualifikation der österreichischen SchülerInnen dadurch zu optimieren, dass schon ab der ersten Volksschulklasse der Unterricht neben Deutsch auch in einer anderen EU-Sprache in allen Volksschulen abgehalten wird?“
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Bitte, Frau Bundesminister.
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Österreich nimmt, was die fremdsprachliche Schulung ab der Volksschule angeht, in Europa eine führende Rolle ein. Wir waren das erste Land, das eine fremdsprachliche Schulung, meistens in Englisch, verpflichtend ab der ersten Klasse Volksschule eingeführt hat. Wir sind auch eines der ersten Länder, das durch die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrer in New York dazu beiträgt, dass in unseren Schulen Fächer in der Unterrichtssprache Englisch unterrichtet werden.
Ich glaube zwar, dass es ein sehr wichtiger Ansatz ist, Kinder frühzeitig zu einer Fremdsprache zu führen; es ist aber auch ein wichtiger Ansatz, die Muttersprache zu lernen. Wir sollten daher in all diesen Bereichen das Kind nicht mit dem Bade ausgießen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Es ist diese verbindliche Übung im Volksschulbereich derzeit flächendeckend ab der ersten Klasse im Lehrplan vorgesehen. Zudem gibt es intensive Bemühungen, auch Französisch oder andere Minderheiten- und Nachbarsprachen zu fördern, und ich glaube, dass wir uns einer ganz neuen Herausforderung zu stellen haben werden, vor allem ab 1. Mai dieses Jahres, wenn unsere östlichen Nachbarländer, in denen ganz andere Sprachen gesprochen werden als bisher an unseren Volksschulen vorgesehen sind, der EU beitreten werden.
Es ist jedenfalls festzustellen, dass derzeit 98 Prozent der Schüler Englisch ab der ersten Klasse Volksschule haben, zwei Prozent lernen eine andere Sprache – Italienisch in Kärnten, ganz selten auch Französisch.
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