Bundesrat Stenographisches Protokoll 706. Sitzung / Seite 27

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Ein weiterer Ausbau ist, wenn er harmonisch erfolgt und wenn er auch mit dem Kinder­garten in Zusammenhang gebracht werden kann – das heißt, dass auch die Gemein­den im Kindergartenbereich gewisse Akzente setzen –, durchaus möglich, ist sinnvoll und zielführend.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? (Bundesrat Giefing: Nein!)

Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Frau Bundesrätin Gansterer gemeldet. – Bitte.

 


Bundesrätin Michaela Gansterer (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Bun­desministerin! Welche Erfahrungen wurden mit Englisch in den Volksschulen gemacht?

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kinder leicht lernen, spielerisch lernen. Überhaupt zeichnet sich im gesamten Fremdsprachenunterricht der Trend ab, dass man junge Menschen mehr zum Sprechen führt, dass man das freie Reden forciert, dass man junge Menschen praktisch dazu bringt, in dieser fremden Sprache schlussendlich auch zu denken und sie in Diskussionen zu verwenden.

Wir haben sehr viel in die Ausbildung der Volksschullehrerinnen und Volksschullehrer investiert, sodass sie diesen fremdsprachlichen Unterricht leisten können. Ich begrüße es auch sehr, wenn Initiativen von Elternvereinen ausgehen, noch zusätzlich Native Speakers für bestimmte Gruppen an den Schulen zur Verfügung zu stellen.

Es gibt da also einen richtigen Aufbruch, eine gute Entwicklung, und wir werden das unterstützen.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Bundesrat Ing. Klamt, bitte.

 


Bundesrat Ing. Gerd Klamt (Freiheitliche, Kärnten): Sehr geehrte Frau Bundesminis­terin! Welche Best-Practice-Beispiele für den bilingualen Unterricht gibt es im Pflicht­schulbereich?

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Sehr geehrter Herr Bundesrat! Ich glaube, man muss einmal definieren, was bilingualer Unterricht ist. In New York nennt man es „bilingual teaching“, wenn bei Kindern aus Zuwandererländern, die zum Beispiel nur Russisch oder nur Armenisch sprechen, ein Lehrer in der Klasse steht, der auch Russisch oder Armenisch kann, damit diese Kin­der dem Unterricht folgen können.

Bei uns heißt „bilingual teaching“, dass man in zwei Sprachen unterrichtet. Manchmal meinen die Leute aber auch, dass es heißt, dass man eine Fremdsprache als Unter­richtssprache hat. Das, was Sie meinen, ist, dass man in zwei Sprachen unterrichtet, dass man also zum Beispiel in unseren Schulen mit mehrsprachigem Angebot wie etwa im Burgenland oder in Kärnten Kroatisch oder Ungarisch als Unterrichtssprache gemeinsam mit Deutsch verwendet.

Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Es gibt zum Beispiel in fünf Wiener Volksschulen Ungarisch als zweite Unterrichtssprache, zusammen mit Deutsch. Ich halte es auch für sehr wichtig, dass wir in Schulen wie in Oberwart und sonst wo die­sen bilingualen Unterricht fortsetzen. In Wien gibt es die Vienna Bilingual School, in der die Kinder ebenfalls bilingual unterrichtet werden.

 


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