Bundesrat Stenographisches Protokoll 706. Sitzung / Seite 28

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Es gibt also zahlreiche Best-Practice-Beispiele, und ich glaube, wir sollten in diesem Bereich noch manches weiterentwickeln.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Kerschbaum, bitte.

 


Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Ministerin! Es gibt ja bereits jetzt Kinder, die in der Volksschule eine zweite, eine frem­de Sprache erlernen müssen, und in vielen Fällen ist diese Fremdsprache Deutsch. Ich möchte gerne wissen, wie weit diese MigrantInnen-Kinder durch eine in diesem Fall dann dritte Sprache, in der sie auch unterrichtet werden, überfordert sein könnten, und beziehe mich diesbezüglich auf Luxemburg, wo dieser Fremdsprachenunterricht in den Volksschulen sehr intensiv betrieben wird, wo die Kinder aber laut PISA-Studie in Bezug auf Lesen an drittletzter Stelle sind.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Frau Bundesminister, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Sehr geehrte Frau Bundesrätin! Ich habe genau deswegen gesagt, wir müssen mit Vorsicht vorgehen. Und die Forderung, bilingualen Unterricht an allen Schulen einzuführen, ist ja von Ihrem Vorsitzenden gekommen. (Bundesrätin Kerschbaum: Nein! Nicht mein Vorsitzender!) – Ah ja! Das ist vom Vorsitzenden der SPÖ gekommen.

Ich glaube, dass man gerade in dieser Frage sehr vorsichtig sein muss, weil eben Kin­der zuerst einmal Deutsch erlernen müssen, und es in dieser Hinsicht Schwierigkeiten mit jenen Kindern gibt, die aus anderen Ländern kommen. Wir dürfen daher meiner Ansicht nach nicht einfach sagen, es müsse flächendeckend und sofort in allen Volks­schulen bilingualen Unterricht geben, denn das wird nicht funktionieren. Aber so gut es möglich ist, bin ich gerne bereit, das zu unterstützen.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Wir gelangen nun zur 3. Anfrage, und ich bitte die Anfragestellerin, Frau Bundesrätin Dr. Kanovsky-Wintermann, um die Formulierung der Frage.

 


Bundesrätin Dr. Renate Kanovsky-Wintermann (Freiheitliche, Kärnten): Sehr ge­ehrte Frau Bundesministerin! Im Herbst vorigen Jahres ist die Zukunftskommission mit ihren Vorschlägen an die Öffentlichkeit gegangen. Seit diesem Zeitpunkt gibt es natür­lich viele Diskussionen, viele Vorschläge dazu. Es ist von Ihrem Bundesministerium be­ziehungsweise von der Zukunftskommission auch ein eigenes Chatforum eingerichtet worden. In diesem Chatforum können Interessierte Beiträge einbringen. Als ich heute nachgesehen habe, habe ich sehr, sehr viele Beiträge gesehen und gelesen.

Ich frage Sie daher nun:

1305/M-BR/2004

„Was passiert mit den Reformvorschlägen der Zukunftskommission und den Beiträgen der Plattform klasse:zukunft?“

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Frau Bundesminister, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Sehr geehrte Frau Bundesrätin! Die Plattform klasse:zukunft ist ein breites Diskussionsforum nach der Methode der offenen Planung. Wir haben drei Wissenschafter und eine Wissenschafterin beauftragt, für uns Vorschläge zur Verbesserung und Sicherung der Qualität zu erarbeiten. Das wurde bezahlt, das wurde abgeliefert, und daran arbeiten wir jetzt.

 


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