Bundesrat Stenographisches Protokoll 706. Sitzung / Seite 31

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Nachmittagsbetreuungsangebot um 20 Prozent erhöhen. Das sind 10 000 zusätzliche Betreuungsplätze. Die Länder erhalten die Ressourcen dafür. Die Länder fragen der­zeit den Bedarf ab, und ab Herbst werden diese zusätzlichen Betreuungsplätze einge­richtet. Das verursacht dem Bund Zusatzkosten von 9 Millionen € im Jahr.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin. Wün­schen Sie eine Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


Bundesrätin Martina Diesner-Wais (ÖVP, Niederösterreich): Nach welchem Modus werden diese 20 Prozent auf die Länder aufgeteilt?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wir haben die jeweilige Schülerzahl von den Ländern genommen und die zusätzlichen Dienstposten nach der Schülerzahl der Länder auf die Länder aufgeteilt. Diese stehen als Abrufkontingent für die Länder zur Verfügung. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.

Zu einer Zusatzfrage hat sich Herr Bundesrat Ing. Klamt gemeldet. – Bitte.

 


Bundesrat Ing. Gerd Klamt (Freiheitliche, Kärnten): Sehr geehrte Frau Bundesminis­terin! Inwieweit kann durch die Ausweitung der Nachmittagsbetreuung sichergestellt werden, dass auch die kleinen Schulstandorte im ländlichen Raum davon profitieren werden?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Diese Sicherstellung müssen die Ämter der Landesregierung übernehmen. Dort wird die Schulorganisation für die Pflichtschulen gemacht. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir gerade die kleinen Schulstandorte im ländlichen Raum erhalten, denn Schule im Dorf bedeutet Leben im Dorf, bedeutet Weihnachtsfeier im Dorf, bedeutet Muttertagsfeier im Dorf. Das bedeutet Leben der jungen Menschen im Dorf, Lehrer im Dorf, die sich auch gesellschaftlich im Vereinsleben einbringen. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, dass wir auch durch dieses Nachmittagsangebot die Schulstandorte im ländlichen Raum im besonderen Maße festigen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.

Eine weitere Zusatzfrage wird von Frau Bundesrätin Kerschbaum gewünscht. – Bitte.

 


Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Minister! Ich sehe da schon eine Alternative zur herkömmlichen Nachmittagsbe­treuung, die für mich darin besteht, dass die Kinder vormittags sechs Stunden in der Schule „abgefüllt“ und nachmittags dann eben betreut werden. Ich rede jetzt von der Ganztagsschule, wo Lernzeiten und Betreuungszeiten beziehungsweise Spielzeiten besser über den Tag verteilt sind. Experten sagen, dass sei die bessere Form. In ganz Europa gibt es auch schon viele Ganztagsschulen, nur in Österreich ist das Angebot noch nicht wirklich so groß.

Ich möchte jetzt gerne wissen: Welche Maßnahmen werden vom Bildungsministerium gesetzt, um das Angebot im Bereich der Ganztagsschulen zu erhöhen?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Im Bil­dungsministerium werden keine Maßnahmen gesetzt, um das Angebot an Ganztags­schulen zu erhöhen. Wir fördern, was gefordert ist. Wir lassen den Eltern die Wahlfrei-


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