Nachmittagsbetreuungsangebot
um 20 Prozent erhöhen. Das sind 10 000 zusätzliche
Betreuungsplätze. Die Länder erhalten die Ressourcen dafür. Die Länder fragen
derzeit den Bedarf ab, und ab Herbst werden diese zusätzlichen
Betreuungsplätze eingerichtet. Das verursacht dem Bund Zusatzkosten von
9 Millionen € im Jahr.
Vizepräsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin. Wünschen
Sie eine Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin.
Bundesrätin Martina Diesner-Wais (ÖVP, Niederösterreich): Nach
welchem Modus werden diese 20 Prozent auf die Länder aufgeteilt?
Vizepräsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth
Gehrer: Wir haben die jeweilige Schülerzahl von den
Ländern genommen und die zusätzlichen Dienstposten nach der Schülerzahl der
Länder auf die Länder aufgeteilt. Diese stehen als Abrufkontingent für die
Länder zur Verfügung. (Beifall bei der ÖVP.)
Vizepräsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.
Zu einer
Zusatzfrage hat sich Herr Bundesrat Ing. Klamt gemeldet. – Bitte.
Bundesrat Ing. Gerd Klamt (Freiheitliche, Kärnten): Sehr
geehrte Frau Bundesministerin! Inwieweit kann durch die Ausweitung der
Nachmittagsbetreuung sichergestellt werden, dass auch die kleinen
Schulstandorte im ländlichen Raum davon profitieren werden?
Vizepräsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth
Gehrer: Diese Sicherstellung müssen die Ämter der
Landesregierung übernehmen. Dort wird die Schulorganisation für die
Pflichtschulen gemacht. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir gerade die
kleinen Schulstandorte im ländlichen Raum erhalten, denn Schule im Dorf
bedeutet Leben im Dorf, bedeutet Weihnachtsfeier im Dorf, bedeutet
Muttertagsfeier im Dorf. Das bedeutet Leben der jungen Menschen im Dorf, Lehrer
im Dorf, die sich auch gesellschaftlich im Vereinsleben einbringen. Deshalb ist
es mir ein großes Anliegen, dass wir auch durch dieses Nachmittagsangebot die
Schulstandorte im ländlichen Raum im besonderen Maße festigen. (Beifall bei
der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.
Eine
weitere Zusatzfrage wird von Frau Bundesrätin Kerschbaum gewünscht. –
Bitte.
Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr
geehrte Frau Minister! Ich sehe da schon eine Alternative zur herkömmlichen
Nachmittagsbetreuung, die für mich darin besteht, dass die Kinder vormittags
sechs Stunden in der Schule „abgefüllt“ und nachmittags dann eben betreut
werden. Ich rede jetzt von der Ganztagsschule, wo Lernzeiten und
Betreuungszeiten beziehungsweise Spielzeiten besser über den Tag verteilt sind.
Experten sagen, dass sei die bessere Form. In ganz Europa gibt es auch schon
viele Ganztagsschulen, nur in Österreich ist das Angebot noch nicht wirklich so
groß.
Ich
möchte jetzt gerne wissen: Welche Maßnahmen werden vom Bildungsministerium
gesetzt, um das Angebot im Bereich der Ganztagsschulen zu erhöhen?
Vizepräsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Im Bildungsministerium werden keine Maßnahmen gesetzt, um das Angebot an Ganztagsschulen zu erhöhen. Wir fördern, was gefordert ist. Wir lassen den Eltern die Wahlfrei-
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