Bundesrat Stenographisches Protokoll 706. Sitzung / Seite 40

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dig sind, werden wir aus dieser zusätzlichen Förderung, die wir haben, auch weitere Mittel zur Verfügung stellen.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.

Eine weitere Zusatzfrage wird Herr Bundesrat Mag. Gudenus stellen. – Bitte.

 


Bundesrat Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Frau Bundesminister! Welche über die reine Erhaltung der Kulturgüter hinausgehende Wirkung wird durch den Ein­satz der Denkmalschutzmittel erzielt?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Der Einsatz der Denkmalschutzmittel hat einen sehr großen Mehrwert. Erstens in der Frage der Investition: 1 € im Denkmalschutz setzt weitere 10 € durch private Finanzierung in Bewegung. Durch die zusätzlichen Mittel werden zweitens kleine Handwerksbetriebe, Restaurierungsbetriebe, wo viele Menschen beschäftigt sind, im besonderen Maße unterstützt. Die große Umwegrentabilität gibt es im Kulturtourismus. Durch sehr schöne, gut renovierte Denkmalschutzobjekte wird unseren Tourismusverantwortlichen die Möglichkeit geboten, diese für die Gäste in Österreich in ihr Angebot aufzunehmen.

Es ist also ein dreifacher Mehrwert gegeben: Es wird mehr Geld lockergemacht, es werden mehr Menschen beschäftigt, und der Kulturtourismus hat einen großen Ge­winn.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.

Weitere Zusatzfrage? – Herr Bundesrat Schennach, bitte.

 


Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Ich war zwar etwas überrascht, dass der bekennende Querdenker in der ÖVP zur Ganz­tagsschule eine Denkmalschutzanfrage stellt, aber sie ist genauso wichtig.

Am Beispiel der Wiener Höhenstraße, die ja denkmalgeschützt ist, eine Frage an Sie: Was werden Sie unternehmen, damit in den Gemeinden und Städten das Bewusstsein, wie man mit Denkmalschutz umzugehen hat, in ihrem unmittelbaren Wirkungsbereich wächst?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wie es im Denkmalschutzgesetz vorgesehen ist, werden derzeit alle Objekte erhoben, die unter Denkmalschutz fallen sollen. Das soll in einigen Jahren fertig sein. Allein durch diese Arbeit in den Bundesländern wird das Bewusstsein für Denkmalschutz im hohen Maße gestärkt, das heißt durch die Erfassung, durch die Gespräche mit den Besitzern, durch die Gespräche mit den Gemeinden. Es hat auch jeder die Möglichkeit, dagegen Einspruch zu erheben. Wir werden diese Katalogisierung zielorientiert in ganz Öster­reich durchführen.

Die zweite Möglichkeit ist gegeben durch die Landeskonservate, die in jedem Bundes­land bestehen und die zusammen mit den Gemeinden, zusammen mit den Bürgern und Bürgerinnen alle denkmalrelevanten Maßnahmen besprechen, planen und um­setzen.

Ich glaube also, dass es sehr wichtig ist, in diese Richtung etwas zu tun, dass aber schon sehr viel denkmalschützerisches Bewusstsein in Österreich vorhanden ist.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.

 


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