sagen wir
10 000 € – auf Grund des Einkommens hat man 8 000 €
verloren –, als Prämie bekommen hat. Man hat mit 5 Hektar 500 €
verloren und 400 oder 500 € als Ausgleichszahlung bekommen. Das ist die
Geschichte der europäischen Agrarentwicklung. Es gab keine Umverteilung,
sondern es gab einen Ausgleich für Einkommensentfall. Für jenen mit
5 Hektar fehlte ein Einkommen und für jenen mit 500 Hektar fehlte ein
Einkommen. Das ist die Geschichte, und deswegen ist es auch fair, dass man das
über Prämien gleichermaßen zurückgibt.
Vizepräsident Mag. Georg Pehm: Wir gelangen nunmehr zur
6. Anfrage. Ich bitte die Anfragestellerin, Frau Bundesrätin Kerschbaum,
um die Verlesung der Anfrage.
Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr
geehrter Herr Minister! Meine Frage lautet:
„Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, damit die Milchkühe der NÖM künftig
keine gentechnisch veränderten Futtermittel zu sich nehmen müssen?“
Vizepräsident
Mag. Georg Pehm: Herr Bundesminister,
bitte.
Bundesminister für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef
Pröll: Sehr geehrte Frau
Bundesrätin! Bei gentechnisch veränderten Futtermitteln gibt es seit April
dieses Jahres eine Kennzeichnungspflicht. Jeder hat die Möglichkeit, im
Lebensmittelbereich, aber auch im Futtermittelbereich seine Wahl zu treffen. Es
gibt auch keine Studien in der Europäischen Union, die zeigen, dass gentechnisch
verändertes Futter eine Auswirkung auf das Endprodukt Fleisch oder Milch hat.
Wir haben das in Europa sehr intensiv diskutiert, vor allem auch mit meiner
Kollegin aus Deutschland. Es gibt europäische Regelungen, die diesen Konnex
nicht herstellen. Wenn heute milchverarbeitende, fleischverarbeitende und
sonstige Firmen auf freiwilliger Basis mit ihren Produzenten zu anderen
Ergebnissen kommen, dann soll mir das recht sein. Ich sage aber ganz klar und
deutlich dazu: Auf europäischer Ebene ist die Entscheidung eine andere gewesen.
Es gibt, wie gesagt, auch keine Studien, die das entsprechend untermauern. Ich
greife auch nicht in das Verhältnis einer privaten Firma mit ihren Lieferanten
ein.
Vizepräsident
Mag. Georg Pehm: Wird eine Zusatzfrage
gewünscht? – Bitte.
Bundesrätin Elisabeth
Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Dass die NÖM beziehungsweise
Raiffeisen private Firmen sind, lassen wir einmal dahingestellt.
Wenn Sie die Studien nicht kennen, die besagen, dass diese Futtermittel in
der Milch nachweisbar sind, soll ich sie Ihnen zuschicken?
Vizepräsident
Mag. Georg Pehm: Herr Bundesminister,
bitte.
Bundesminister für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef
Pröll: Hinsichtlich der Frage
betreffend private Firmen kann ich, glaube ich, sagen: Raiffeisen ist eine
Genossenschaft und bekannt dafür; die NÖM ist eine Aktiengesellschaft, soweit
ich das jetzt aus dem Stegreif sagen kann.
Ich sage ganz klar: Als Politiker greife ich in diese Systeme nicht
ein! Das hat sich jener, der vermarktet, veredelt und aufkauft, mit jenen
auszumachen, die zuliefern.
Was immer Sie mir zuschicken, ich werde es aufmerksam lesen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vizepräsident
Mag. Georg Pehm: Zu einer weiteren
Zusatzfrage hat sich Herr Bundesrat Stadler zu Wort gemeldet. – Bitte.
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