Bundesrat Stenographisches Protokoll 718. Sitzung / Seite 84

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Bürger und für alle, die sich bei uns im Land aufhalten, zu schaffen, um ihr Wohlbefin­den noch mehr zu steigern.

Es bleibt nur zu hoffen, dass es, wie Landeshauptmann Hans Niessl es soeben gesagt hat, mit dem nötigen gemeinsamen Willen möglich sein wird, Österreich eine moderne Verfassung zu geben.

Dir, Herr Landeshauptmann, danke ich für dein Kommen in unsere Länderkammer! (Allgemeiner Beifall.)

13.46

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Gudenus. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


13.46.01

Bundesrat Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Herr Präsident! Herr Landes­hauptmann! Es ist eine Freude, den Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz in Person des Herrn Landeshauptmannes Niessl hier begrüßen zu können.

Das Burgenland ist für Österreich in den letzten 80 Jahren wirklich ein Juwel gewor­den, auf das weder die Waldviertler noch die aus dem Alpenland Kommenden verzich­ten wollen. Das Burgenland kam zu einem Zeitpunkt zu Österreich, da der Staat bereits Österreich – und nicht mehr „Deutsch-Österreich“ hieß, denn zu jenem Zeitpunkt hätte ja schon Deutsch-Westungarn zu Österreich dazutreten können.

Herr Landeshauptmann, Sie erwähnten das Militärkommando im Burgenland. Also ich sage Ihnen – entschuldigen Sie, wenn ich einige nicht unfreundliche kritische Anmer­kungen mache –, ein Mililtärkommando hätte im Jahr 1921 wenig dazu beigetragen, die Scharmützel, die zwischen ungarischen und österreichischen Truppen stattfanden, für Österreich erfolgreich zu beenden. Ich betone: Militärkommanden ... (Landeshaupt­mann Niessl: Das war die Gendarmerie!) – Und Gendarmerie! Ich weiß, es war ein patriotischer Akt, der alle zusammenführte. (Bundesrat Konecny: Nein, nein!) Bedau­erlicherweise ging Ödenburg verloren. (Bundesrat Konecny: Aus Rücksicht auf die internationale Situation ist nicht die „Volkswehr“ hingeschickt worden!) – Auch das, ja! Gut, danke! Wir machen ein bisschen Geschichtsunterricht. (Heiterkeit.) Dagegen habe ich überhaupt nichts einzuwenden.

Tatsache ist – egal, ob es die „Volkswehr“ war oder eine andere Truppe –: Herr Lan­deshauptmann Niessl, wehren Sie sich dagegen, ein Militärkommando zu haben, aber keine Truppen! Sie brauchen Truppen! Nur Truppen können schützen, kein Militärkom­mando! Darin sitzen Generäle und Obristen, aber niemand, der Sie schützen kann vor Ungemach, Unwetter, Unfälle und was immer notwendig ist – wir hoffen, keinen Vertei­digungsfall! Wir sind ja jetzt von lauter Freunden umgeben. (Bundesrat Schennach: Jawohl, Herr General!)

Aus diesem Grund habe ich – das habe ich heute schon bei einem anderen Anlass gesagt, die Kollegen wissen es – starke Einwendungen gegen einen sechsmonatigen Wehrdienst, weil dadurch nicht nur die Jugendarbeitslosigkeit steigt, sondern natürlich auch die Ausbildung der jungen Männer und manchmal auch Frauen für einen Einsatz, in welcher Form auch immer – auch wenn er technisch bedingt, Unwetter, Unfälle und so weiter hat – schwieriger wird.

Herr Landeshauptmann! Vielleicht sind Sie mit mir einer Meinung, vielleicht nicht. Ich weiß, dass das Thema Präsenzdienstdauer nicht vom Landeshauptmann des Burgen­landes, aber auch nicht von jenem in Kärnten bestimmt wird – und von den anderen natürlich auch nicht. (Allgemeine Heiterkeit.)

 


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