Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 24

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Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Evaluierungsstudie der Bundesmuseen prüfte jedes einzelne Haus. Es wurde festge­stellt, dass sich unsere Museen enorm positiv weiterentwickelten, dass die Autonomie und Selbständigkeit für die Museen ein richtiger Schritt war und dass die Museen einen guten internationalen Ruf haben. Es wurden aber auch einige Defizite in einzelnen Häusern festgestellt. Es ist die Aufgabe der einzelnen Häuser – das ist ihre Haus­aufgabe –, daran zu arbeiten, dass dort, wo eventuell noch ein Defizit besteht, dieses verbessert wird.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Wünschen Sie eine Zusatzfrage?

 


Bundesrat Mag. Bernhard Baier (ÖVP, Oberösterreich): Die Frage ist bereits beant­wortet.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Herr Bundesrat Mag. Gudenus gemeldet. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


Bundesrat Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Frau Bundesministerin! Sollen Museen Ihrer Ansicht nach Orte der Bewahrung und Forschung bleiben oder vermehrt als Veranstaltungsorte kommerzieller Ereignisse – um den Begriff „Events“ zu vermei­den – zur Verfügung stehen?

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Museen haben einen sehr umfassenden Auftrag: Sie müssen sammeln, bewahren, wissenschaftlich arbeiten, ausstellen und viele Menschen für die Museen begeistern. Ich glaube, sie müssen beides machen. Es ist immer wieder eine spannende Heraus­forderung, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich denke, es ist wichtig, viele Menschen in die Museen zu bringen. Ich meine, es ist auf der anderen Seite wichtig, all diese Museumsaufgaben zu erfüllen. Das ist eine interessante Herausforderung und ein ganz großes Spannungsfeld.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Herr Bundesrat Schennach gemeldet. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Wir haben hier im Bundesrat des Öfteren schon über das Thema der Konkurrenzsitua­tion zwischen den Bundesmuseen und der Überschneidung der Angebote diskutiert. Warum gibt diese wichtige Evaluierungsstudie genau zu diesen beiden Fragen so gut wie keine Antworten?

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Evaluierungsstudie hatte den eindeutigen Auftrag, erstens die Auswirkung des Mu­seumsgesetzes 1998 zu evaluieren, zweitens die Entwicklung der einzelnen Häuser zu evaluieren und zusätzlich für die einzelnen Häuser festzustellen, welche weiteren Schritte sie machen müssen.

Ich werde jetzt noch eine betriebswirtschaftliche Studie in Auftrag geben, weil in dieser Studie auch festgestellt wurde, dass man den gesamten Budgetrahmen überprüfen und sich anschauen muss, wer wirklich noch etwas mehr benötigt.

 


Alle internationalen Experten sagen aber, dass totale Neuordnungen bei guten be­stehenden, gewachsenen Systemen nicht besonders zielführend sind. Deswegen haben wir diese Fragen auch nicht gestellt.

 


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