Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 119

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über informiert wurde, dass er und 30 weitere Kärntner Persönlichkeiten abgehört wer­den.

Meine Herren von der FPÖ, Sie hatten jetzt genug Zeit, sich vorzubereiten und endlich diese offenen Fragen, die die österreichische Öffentlichkeit interessieren, zu beantwor­ten. Wer sind denn diese zwei Beamten des Innenministeriums? Wann haben diese Haider über den Abhörskandal informiert? Und noch wichtiger: Wer sind diese 30 Per­sönlichkeiten, die illegal abgehört wurden? Und noch viel wichtiger: Wer hat abgehört und wer hat in wessen Auftrag abgehört? Gab es einen Auftrag des überraschend zurückgetretenen Innenministers oder gab es einen Auftrag aus dem Ministerkabinett? Wer hat das angeschafft?

Oder ist das alles nur eine Seifenblase, die heute geplatzt ist? Da muss man sich natürlich schon fragen: Welche Persönlichkeitsstruktur hat ein Mensch, der so etwas erfindet? Ist denn solch ein Mensch tatsächlich noch in der Lage, ein verantwortungs­volles Amt wie das eines Landeshauptmannes auszuüben? Ist ein solcher Mensch der Bevölkerung noch zuzumuten?

Ein weiterer Aspekt würde mich interessieren: Es geht ja auch um den Verdacht der Parteienfinanzierung in Kärnten. Welche Partei hat Gelder bekommen? Wofür hat sie diese Gelder bekommen? In welcher Höhe sind diese Gelder geflossen?

Meine Damen und Herren, das ist ein unerträgliches Sittenbild! Eines muss ich schon betonen: Wir haben das Wort „Parteienfinanzierung“ in der APA abgefragt und ge­schaut, wie oft das Wort „Parteienfinanzierung“ in den österreichischen Tageszeitun­gen seit Jahresbeginn vorgekommen ist.

Wie viele Treffer, glauben Sie, gibt es? – 281, meine sehr geehrten Damen und Herren! Bei jedem dieser 281 Treffer kommt entweder die FPÖ oder die ÖVP vor. – Ich muss ehrlich sein: Die FPÖ kommt öfter vor.

Es ist Zeit, dass all diese Umstände aufgeklärt werden. Der Bundesrat kann leider keinen Untersuchungsausschuss einsetzen. Wir hätten sonst natürlich gerne die Mög­lichkeit genützt, heute einen entsprechenden Antrag einzubringen. Auch die Frau Bun­desministerin Prokop sollte mehr hinter ihren Beamten stehen, die jeden Tag wertvolle Arbeit in unserer Republik leisten. (Beifall bei der SPÖ.)

Solche Vergleiche dürfen nicht zugelassen werden! Gegen Personen, die unsere Be­amten mit der Securitate vergleichen, wären Klagen angebracht.

Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal betonen, dass ich alle Parteien, die Bundesregierung, die Kärntner Landesregierung und die Klagenfurter Gemeindepoliti­ker auffordere, alles zu unternehmen, um die Fußball-Europameisterschaft 2008 zu ret­ten! Das in wir unserem Land und auch der österreichischen Bevölkerung schuldig. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

18.01


Präsident Mag. Georg Pehm (den Vorsitz übernehmend): Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Himmer. – Bitte.

 


18.01.47

Bundesrat Mag. Harald Himmer (ÖVP, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Die Anfrage, die wir heute hier vorliegen haben, ist ja im Wesentlichen – eigentlich nicht nur im Wesentlichen, sondern sogar vollständig (Bundesrat Konecny: Völlig abgeschrieben!) – identisch mit jener des Abgeordneten Scheuch, die dieser schriftlich eingebracht hat.

 


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