Bundesrat Stenographisches Protokoll 722. Sitzung / Seite 87

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Warum sage ich das? – Weil damit erstmalig ein Wort Eingang findet, das pädagogi­sches Format hat. Und es stimmt, es wurde so gesagt, von unterschiedlichen Fraktio­nen. Es geht um Differenzierung, innen und außen. Und „angemessen“ ist das, was man als angemessen betrachtet.

Nun würde ein Jurist – und ich bin kein Jurist, sondern ein Pädagoge – natürlich fra­gen: Was fange ich jetzt damit an? Aber als Pädagoge ist es hoch spannend, noch dazu, wenn man in der Politik tätig ist, weil es sich hier um einen Sachbestand handelt, der erstmalig nicht damit gelöst werden kann, dass ich als Politikerin und Politiker sage: Was für ein Gesetz gibt es? – und wir ziehen uns hinter den Vorhang des Geset­zes zurück. – Nein! Wir müssen vor den Vorhang und müssen über diesen Begriff mit­einander debattieren, wenn wir daran und in ihm und um ihn herum etwas verändern wollen! Das halte ich für eine spannende Geschichte.

Dritter Punkt: Ich lade Sie herzlich ein, unser neu herausgekommenes Programm zu lesen. „Zukunft: Steiermark“ ist seit Samstag auf dem Markt. (Zwischenruf des Bun­desrates Konecny.) Auf Seite  183 – ich hoffe, ich habe das richtig im Kopf – reden wir sehr wohl auch von einer „inneren Differenzierung“ und von einer Diskussion, einem spannenden Diskurs – nicht über eine Schule, die Gesamtschule heißt, sondern die Frage ist, ob man nicht auch dort Begriffe ändern müsste und vielleicht von einer „Schule des Miteinander“ reden und ganz andere Dinge hineinbringen sollte, als her­kömmlicherweise in diesem Zusammenhang diskutiert wurden.

Abschließend: Hören wir auf mit Reizbegriffen, fangen wir an, pädagogisch Wertvolles in die Debatte einzubringen! Wir haben das in der Steiermark versucht und versuchen es auch weiterhin; die verantwortliche steirische Landesrätin ist in der Debatte erwähnt worden.

Die steirische Tagesschule bietet die komplette Bandbreite, was ganztägige Formen betrifft. Das fangt an – wie bereits von Kollegin Fraunschiel angesprochen – bei den unterschiedlichen Möglichkeiten während der Woche und geht bis hin zur verschränk­ten Ganztagsschule im urbanen Bereich, wie etwa im Bezirk Liebenau in Graz.

In diesem Sinne stelle ich mir vor, dass hier Neues entstehen und Neues werden kann.

Ich denke, wir als Bundesrat haben bewiesen, dass wir der Pisa-Studie voraus waren, denn wir haben genau an dem Tag, an dem Ergebnisse der Pisa-Studie laut gewor­den sind, unsere parlamentarische Enquete abgehalten. Wir können uns freuen: Wir waren einen Schritt voraus! (Beifall bei der ÖVP.)

18.41


Präsident Mag. Georg Pehm: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall. Die Debatte ist daher ge­schlossen.

Wird von der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? Herr Kollege Hösele? (Bundesrat Hösele: Nein!) – Danke, das ist nicht der Fall.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über den Beschluss des Nationalrates vom 12. Mai 2005 betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das Bundes-Verfas­sungsgesetz hinsichtlich des Schulwesens geändert wird.

Der gegenständliche Beschluss bedarf gemäß Artikel 44 Abs. 2 Bundes-Verfassungs­gesetz der Zustimmung des Bundesrates bei Anwesenheit von mindestens der Hälfte der Mitglieder des Bundesrates und einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen.

 


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