tung in ganz Europa Tendenzen zunehmen, sich regional und landesweise und gebietsweise seiner kulturellen Traditionen zu entsinnen – nicht als Gegensatz zur europäischen Einigung, sondern als einzig wirkliche Basis für dieses größere Europa, das wir anstreben.“ – Zitatende.
Noch vieles Weitere ließe sich als Beispiel verantwortlichen Denkens von Leopold Gratz zitieren, was beachtenswert bleibt, weil es wegweisend ist.
Wer ihn nicht nur gelesen oder gehört, sondern auch selbst erlebt hat, wird die Erinnerung an eine Persönlichkeit in sich tragen, welche auf der Basis einer Weltanschauung den Dialog mit den Mitmenschen über die Grenzen der Parteien und Länder suchte, an einen Menschen, der sich über sein Wissen ein Gewissen machte und für den die Politik auch ein Bildungsauftrag war.
Als Katholikin will ich heute, so wie es auch im Dezember 1979 der damalige Erzbischof Kardinal Franz König tat, besonders auf das Privatschulgesetz verweisen, zu dessen Zustandekommen Leopold Gratz Bleibendes beigetragen hat.
Als was und wo immer Leopold Gratz wirkte, stets fühlte er
sich über die Grenzen der Unterschiedlichkeiten hinweg, die in jeder pluralen
Demokratie auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene, aber auch in der
Völkergemeinschaft gegeben sind, dem einzelnen Menschen gegenüber
verantwortlich. Wer ihn in diesem seinem Bemühen erlebt hat, wird ihm ein
ehrendes Gedenken bewahren, wie auch wir im Bundesrat. – Ich danke schön. (Die Anwesenden nehmen wieder ihre Plätze
ein.)
9.08
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Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Das Amtliche Protokoll der 731. Sitzung des Bundesrates vom 9. Februar 2006 ist aufgelegen, unbeanstandet geblieben und gilt daher als genehmigt.
Als verhindert gemeldet sind die Mitglieder des Bundesrates Gottfried Kneifel, Mag. Gertraud Knoll und Harald Vilimsky.
Einlauf und Zuweisungen
Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Hinsichtlich der eingelangten, vervielfältigten und verteilten Anfragebeantwortungen 2181/AB bis 2183/AB und der beiden Nominierungsschreiben des Bundeskanzlers gemäß Artikel 23c Abs. 5 B-VG sowie der Beharrungsbeschlüsse des Nationalrates vom 1. und 2. März 2006 gemäß Artikel 42 Abs. 4 B-VG verweise ich auf die im Sitzungssaal verteilten Mitteilungen gemäß § 41 Abs. 1 der Geschäftsordnung des Bundesrates, die dem Stenographischen Protokoll dieser Sitzung angeschlossen werden.
Die schriftliche
Mitteilung hat folgenden Wortlaut:
Liste der
Anfragebeantwortungen (siehe S. 8.)
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