BundesratStenographisches Protokoll754. Sitzung / Seite 17

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für Kunst- und Kulturvermittlung, die in meinem unmittelbaren Zuständigkeits- und in direktem Mitwirkungsbereich steht, Möglichkeiten geschaffen, dass wir da in konkrete Projekte und in die Umsetzung gehen. Ich sehe da für beide Seiten unglaubliche Chan­cen.

Vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang noch Folgendes erwähnen, ohne dass meine Antwort dadurch zu lang wird, Herr Präsident: Ich war diese Woche bei den Rauriser Literaturtagen, und es war wirklich phantastisch zu beobachten, wie ganz Rauris diese Literaturtage wahrnimmt und erlebt. Da reist nicht eine „elitäre Gruppe“ – unter Anführungszeichen – in das schöne Rauris, um unter sich Literatur zu bespre­chen, sondern da ist ganz Rauris involviert und auf den Beinen. Als ich diese Literatur­tage eröffnet habe, am Abend, in einem großen Gasthof, waren wirklich alle da: vom Bauern bis zum Schuldirektor. Ich habe dann nachgefragt, nach dem Grund gefragt, und das klingt jetzt vielleicht ein bisschen banal, aber oft sind es die einfachen Dinge, die viel bewirken.

Auch in der Volksschule und in der Hauptschule in Rauris wird dieses Literaturfestival einbezogen. Die Autoren lesen für die Kinder, arbeiten mit den Kindern. Das hat aber nicht nur den Effekt, dass die Kinder dort mit leuchtenden Augen sitzen und das mit­erleben, sondern das bewirkt auch, dass die Kinder zu Hause mit den Eltern darüber reden, und dadurch werden auch die Eltern neugierig, und so konnte über die Jahre das ganze Tal erreicht werden.

Ein anderes wunderbares Beispiel – damit ich auch ein Beispiel aus einem anderen Bundesland bringe – ist das „Theater Hausruck“ in Oberösterreich mit „Zipf oder die dunkle Seite des Mondes“, das im Vorjahr mit 80 Laiendarstellern zur Aufführung ge­langt ist. Wenn man dann dort auf der Tribüne sitzt, mit 999 anderen Besuchern und Besucherinnen, dann sieht man, dass auch da ganz viele Menschen aus der Region mit einbezogen sind. Ich glaube, darum geht es!

 


Präsident Helmut Kritzinger: Weitere Zusatzfrage? – Herr Bundesrat Mag. Himmer, bitte.

 


Bundesrat Mag. Harald Himmer (ÖVP, Wien): Sehr geehrte Frau Bundesministerin, wie ist der Stand der Vorbereitungen für den im Regierungsprogramm genannten ein­trittsfreien Tag für die Museen zwölf Mal im Jahr?

 


Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Frau Ministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das ist eine sehr gute, heiß diskutierte Frage, auch unter den Museumsdirektoren. Wir müs­sen da zügig vorangehen. Bis zu den Budgetverhandlungen muss die Entscheidung fallen, ob wir den museumsfreien Tag so einführen. Die Frage ist – um ganz klar aus­zuloten, wo die Punkte sind –, ob wir mit dem Budgeteinsatz auch wirklich die Wirkung erreichen können, die wir uns erwarten, nämlich einen Beitrag zur Kunst- und Kultur­vermittlung zu leisten oder – ich weiß schon, jetzt bin selbst in dem „Entweder-oder“, das ich oft ablehne – einen Beitrag zur Tourismusförderung, wenn ich das jetzt so überspitzt formulieren darf. Also: Spätestens bis zu den Budgetverhandlungen ist hier­für eine klare Entscheidung auf dem Tisch. Ich ringe noch ein bisschen mit mir. (Heiter­keit.)

 


Präsident Helmut Kritzinger: Wir gelangen nunmehr zur 4. Anfrage, und ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Wiesenegg, um die Verlesung der Anfrage.

 


Bundesrat Helmut Wiesenegg (SPÖ, Tirol): Geschätzte Frau Ministerin! Meine Da­men und Herren! Meine Frage lautet:

 


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